Satiressum – Satire. Scharf. Subversiv.
Veröffentlicht am
Politik

„Putin? Verrückt. Selenskyj? Nervt. Biden? Schlafwandelt.“ – Trump erklärt den Ukraine-Krieg in seinem ganz eigenen Weltbild

Autor
„Putin? Verrückt. Selenskyj? Nervt. Biden? Schlafwandelt.“ – Trump erklärt den Ukraine-Krieg in seinem ganz eigenen Weltbild

Truth Social, direkt aus dem Cockpit der Air Force One – Donald J. Trump, 47. Präsident der Vereinigten Staaten und selbsternannter Feuerwehrmann der Weltpolitik, hat mal wieder den großen Schlauch rausgeholt. Diesmal für den Ukraine-Krieg. Und natürlich ist das kein „Trump-Krieg“ – das ist ein Biden-Selenskyj-Putin-Problem, so wie Haarausfall ein Problem von Menschen ist, die kein Geld für goldene Kämme haben.

Putin? „Verrückt geworden! Aber hey, früher war er okay!“

In einem mit rotem Edding verfassten Truth-Social-Beitrag – zumindest wirkt es so – erklärte Trump, dass Putin jetzt komplett durchdreht. Raketen, Drohnen, Explosionen? „Ohne jeglichen Grund!“ Und dann die Überraschung: „Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu Putin.“ Was also ist passiert? Trump, leicht betroffen: „Irgendetwas ist mit ihm passiert.“ Analysten, schwer betroffen: „Ja, 2014, 2022 und der Rest der Realität.“

Trump wirkt wie ein enttäuschter Fan, der feststellt, dass sein Lieblingsrapper plötzlich Steuerbetrug begeht: „Ich mochte den alten Putin. Der neue… ist so unkontrolliert!“

Selenskyj? „Redet zu viel. Wirklich unangenehm!“

Natürlich bekommt auch Wolodymyr Selenskyj sein Fett weg. Der ukrainische Präsident soll laut Trump „aufhören zu reden“. Denn: „Alles, was aus seinem Mund kommt, verursacht Probleme.“ Trump also für Waffenruhe – und Wortstillstand.

Seine Forderung an Selenskyj ist klar: Weniger Worte, mehr Schweigen. Am besten nur noch nicken, während Trump den Friedensplan auf einem Golfball kritzelt.

Biden? „Er hat den Krieg gestartet. Ich hätte ihn beendet. In 24 Stunden. Vielleicht sogar schneller.“

Der Ex-Präsident stellt klar: „Nicht mein Krieg!“ Er sei nur hier, um das Chaos zu beseitigen, das durch „grobe Inkompetenz“ entstanden sei – eine Beschreibung, die, wenn man ehrlich ist, auch auf viele seiner Minister trifft.

Trump verspricht: Hätte man ihn gelassen, wäre der Krieg längst vorbei. Wahrscheinlich mit einem historischen Deal: Putin bekommt was, Selenskyj bekommt was – und Trump bekommt einen Golfplatz in Odessa.

Telefon mit Putin: „Wir haben gesprochen. Dreimal. Über Frieden. Und wie doof Biden ist.“

Trump telefoniert mit Putin. Immer wieder. Was sie sagen? Niemand weiß es genau. Trump fasst es so zusammen: „Wir könnten SOFORT verhandeln. Ich hab das gesagt. Er hat das gesagt. Wir haben gesagt, dass wir sagen sollten, was wir gesagt haben.“

Das klingt zwar nicht nach diplomatischer Strategie – aber auch nicht schlimmer als alles, was die UN gerade tut.

Trump regelt das – verbal, vage, und garantiert nicht verbindlich

Trump macht klar: Putin ist verrückt. Selenskyj ist nervig. Biden ist schuld. Und er selbst? Der Einzige mit einem funktionierenden Telefon und einem funktionierenden Ego.

Was daraus wird? Vielleicht ein Deal. Vielleicht ein Tweet. Vielleicht ein Golfturnier mit Friedenspreis. Aber sicher ist: Wenn Donald Trump spricht, wird der Krieg zwar nicht kürzer – aber auf jeden Fall lauter.

Make Ceasefire Great Again.