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Die NATO, Trump und der 5-%-Plan: Alles für die Welt, nichts fürs Vaterland
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Washington, D.C. – Donald J. Trump, der Mann, der schon mal aus Versehen eine Weltkarte gegessen haben könnte, fordert: Alle NATO-Staaten sollen ihre Militärausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöhen. Nur einer soll sich nicht dran halten müssen: Donald Trump selbst – pardon, die USA.
Warum? Weil Trump’sche Mathematik anders funktioniert: „Wenn alle anderen mehr zahlen, dann sparen wir Geld. Und wer Geld spart, kann es in Golfschläger investieren. Oder goldene Krawatten. Oder in eine Mauer auf Grönland. Ich denke, das ist sehr vernünftig. Ich bin sehr vernünftig. Viele Leute sagen das.“
5 % fürs Weltfriedenstheater – aber bitte ohne Hauptdarsteller
Trump will also, dass Europa tief in die Tasche greift. Spanien, Kanada, Liechtenstein – alle müssen ran. Deutschland sowieso, schließlich hat Merkel seinen Handschlag mal zu lange ignoriert. Aber Amerika? Amerika hat schon genug getan. Laut Trump war das Land in den letzten Jahrzehnten quasi alleiniger Sponsor der NATO – inklusive Catering, Pyrotechnik und vermutlich der Atombombenmusik („Tschernobyl – The Musical“).
Die Idee: 5 % fürs Militär, davon 3,5 % für Waffen und 1,5 % für Dinge, die irgendwie mit Krieg zu tun haben, aber auch als Autobahnausbesserung durchgehen könnten. Nennen wir es: „Verteidigung plus Deluxe“.
Pedro Sánchez: Sozialstaat statt Stahlhelm
Während Trump seinen Plan mit der Finesse eines Presslufthammers erklärt, bekommt Spaniens Premierminister Pedro Sánchez Schnappatmung. Er schreibt einen Brief – handschriftlich, wahrscheinlich mit Tränen – und warnt: Fünf Prozent seien „unvereinbar mit unserem Sozialstaat“. Trump hätte vermutlich geantwortet, wenn er gewusst hätte, wo Spanien liegt. Oder wie man es buchstabiert.
Sánchez schlägt stattdessen eine „flexiblere Formel“ vor – sowas wie „Zahlen Sie, wenn Sie können, oder schicken Sie uns wenigstens eine Tapa“. Trump: „Ich mag keine kleinen Portionen.“
America First – But Only If It’s Free
Trumps Haltung zur NATO ist so widersprüchlich wie seine Frisur bei Windstärke 4: Er liebt sie, solange sie macht, was er will. Und wenn nicht, ruft er den Bürgermeister von Paris an und droht mit dem Austritt aus Europa. Dass er gleichzeitig fünf Prozent fordert, aber selbst keine weiteren Ausgaben tätigen will, nennt man bei ihm: „Win-Win – für mich.“
Und während er den Journalisten erklärt, dass „die NATO ohne mich nur ein Buchstabensalat ist“, streicht er sich gedanklich bereits das Friedensnobel-Budget in seinen nächsten Golfplatz.
NATO = Not A Trump Operation
Der Vorschlag ist da. Die Kritik auch. Und Trump? Der bleibt sich treu. Er ist wie ein Zirkusdirektor, der anderen vorschreibt, wie man Tiere dressiert – obwohl er nur mit Gummihühnern jongliert. Fünf Prozent für alle – außer für den, der glaubt, schon 500 Prozent „großartig“ geliefert zu haben.
Und so hallt es durch den NATO-Saal: „We pay, they play – Make NATO Grate Again!“
P.S.: Pedro Sánchez soll übrigens als Reaktion eine fünfprozentige Erhöhung der Rotweinproduktion vorgeschlagen haben. Endlich mal ein Vorschlag, der wirklich Frieden stiften könnte.