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Putin liebt mich – und ich ihn auch ein bisschen mehr als Melania

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Putin liebt mich – und ich ihn auch ein bisschen mehr als Melania

Washington, Moskau, Paralleluniversum – US-Präsident Donald "Ich bin der Beste in allem, fragt Putin" Trump hat sich mal wieder selbst geopolitisch eingeölt und in die internationale Manege geworfen. Diesmal: mit einem Liebesbrief vom Zaren der Zeitreise – Wladimir "Der Unvergängliche" Putin.

Putin nannte Trump einen „mutigen Mann“. Und Donalds Herz machte bumm. Er wurde rot – also noch röter als sonst – und stammelte gerührt: „Wunderschön. Sehr freundlich. Ich liebe diesen Mann, wirklich sehr stark. Vielleicht sogar mehr als meinen Spiegel.“

Natürlich ließ er es sich nicht nehmen, seine Top-Fanboy-Liste gleich noch mal durchzublättern: ✔️ Putin – Respekt! ✔️ Kim Jong Un – Respekt!! ✔️ Xi Jinping – Doppelt Respekt, mit Sesam! ❌ Kanada„Verräterische Schneemenschen mit Digitalsteuer! Schlimmer als der Iran UND Wisconsin!“

Denn während Trump auf Autokraten steht wie andere auf Oldtimer oder Grillsoßen, kriegt Kanada die volle Breitseite ab. Warum? Wegen einer Digitalsteuer. Eine Steuer! Auf US-Tech-Konzerne! „Das ist ein direkter Angriff auf unser Land!“, jault Trump und befiehlt sofort: Alle Handelsgespräche gestrichen. Sogar die mit dem Ahornsirup-Minister. Weil Kanada laut Trump offenbar „komplett woke geworden ist“. Was immer das heißen soll.

Währenddessen weinen die Kanadier leise in ihre Poutine, und Premierminister Mark Carney erklärt diplomatisch: „Die Gespräche laufen weiter.“ Er meinte wohl: mit Erwachsenen.

In der Ukraine explodieren währenddessen nicht nur russische Bomben, sondern auch das Internet: Trumps Lobhudelei für Putin geht viral – im schlechtesten Sinne. Ein Ukrainer schreibt: „Putin hält Trump für einen Narren.“ Falsch. Putin hält Trump für einen nützlichen Narren. Das ist ein Unterschied. Ein bisschen wie zwischen einem Eimer Wasser und einem Eimer mit Loch – beide nass, aber nur einer hilft wirklich.

Wirtschaftsexperte Roman Sheremeta legt nach: „Seit Trump zurück ist, hat Putin dreimal mehr Kiew angegriffen.“ Trump nennt das vermutlich „gute Ratings“.

Und dann – Plot Twist! – meldet sich Friedrich Merz, Bundeskanzler der Bundescoolness, und sagt: „Mit Putin telefonieren? Lieber rede ich mit einem Faxgerät bei Gewitter.“ Ein kluger Mann. Einer, der weiß: Wer mit dem Kreml plaudert, kriegt keine Antwort, sondern Artillerie.

Trump hingegen hat einen ganz anderen Stil: Er lobt einfach alle – solange sie ihn vorher loben. „Ich habe bei der NATO großartige Menschen getroffen!“, schreibt er. Klingt wie: „Ich war auf einer Party, keiner mochte mich, aber ich habe mich selbst eingeladen und das Buffet gegessen.“

Und der Gipfel: Putin bekräftigt unterdessen in Moskau seinen Kriegskurs. Trump? Der schwärmt weiter. Von Putins Respekt. Respekt, den er sich so sehr wünscht wie andere einen Friedensnobelpreis. Nur dass Trump glaubt, man bekommt den, wenn man Twitter löscht und Putin küsst.