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„Eric Trump for President?“ – Wenn PowerPoint-Folien laufen lernen

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„Eric Trump for President?“ – Wenn PowerPoint-Folien laufen lernen

Washington D.C. – In einer Welt, in der selbst Toaster smarter sind als Teile der politischen Elite, meldet sich nun Eric Trump zu Wort, der dritte berühmteste Trump nach Donald und seinem Haarspray. In einem Interview mit der Financial Times erklärte Eric voller Inbrunst und einem Gesichtsausdruck irgendwo zwischen „Versehentlich Kamera eingeschaltet“ und „Was macht dieser rote Knopf?“:

„Der politische Weg wäre ein leichter.“

Ein leichter Weg – so wie eine Bowlingbahn, wenn man die Seiten hochklappt. Oder wie das Abitur im Homeschooling mit familiärer Nachhilfe von Onkel Rudy (Giuliani, nicht Disney). Eric Trump, der Mann, der als Vizepräsident der Trump Organization bislang verantwortlich war für das korrekte Positionieren von goldenen Zierkissen und das moralische Management von Golfplatz-Gänsepopulationen, möchte nun offenbar in höhere Sphären. Sehr hohe. Wie Air Force One – nur ohne Pilotenlizenz.

Der stille Erbe – jetzt mit Ton

Eric Trump war bislang so etwas wie der Hintergrundcharakter im Trump-Universum. Während Donald Jr. auf Twitter feuerte wie ein schlecht programmierter Bot, blieb Eric im Hintergrund – möglicherweise, weil er nicht wusste, wie man einen Tweet abschickt.

Doch nun kommt die große Enthüllung: Eric könnte sich vorstellen, Präsident zu werden. Er sei „von der Hälfte der Politiker unbeeindruckt“. Eine starke Aussage – wenn man bedenkt, dass die andere Hälfte vermutlich Leute aus Der Preis ist heiß oder Fox & Friends sind.

Trumps Familienbetrieb: Jetzt mit demokratischer Fassade

Die USA kennen Dynastien: Die Kennedys, die Bushs, die Kardashians – und jetzt offenbar auch die Trumps. „Andere Familienmitglieder könnten das auch“, sagte Eric. Man darf sich freuen auf Barron 2048 – mit Wahlprogramm aus Minecraft-Blöcken und Atomknopf als Touchscreen-Feature.

Aber zurück zu Eric: Er meint, er könne den Job „sehr effektiv“ machen. Ein mutiger Satz für jemanden, der in der Trump-Organisation den Titel Vice President of Walking Behind Dad trug. Und was wäre seine Agenda? Zahnersatz für die Armen? Goldene Toiletten für Veteranen? Oder einfach: Make Mar-a-Lago State Capital?

Brutal ehrlich – oder einfach brutal?

Eric zweifelt – nicht an sich, sondern daran, ob er seine Familie „der Brutalität dieses Systems“ aussetzen will. Verständlich: Debatten, Faktenchecks, Fragen mit mehr als drei Wörtern – das sind Dinge, mit denen Trumps nur schlecht umgehen. Aber vielleicht kann man die Brutalität ja auch einfach weg-golfen.

America First – aber bitte mit Getränkeservice

Eric Trump will ins Weiße Haus. Ein Satz, der in etwa so klingt wie „Der Praktikant möchte jetzt Vorstand werden“. Aber warum nicht? In einer Welt, in der Reality-TV zur politischen Qualifikation reicht, ist Eric Trump vielleicht genau das, was Amerika verdient: Ein Präsident, der weiß, wie man eine Marke verwaltet – aber nicht, wie man eine Demokratie steuert. Ein Präsident, dessen „Red Button“ eher ein Klingelknopf an der Rezeption ist.

Oder wie Eric selbst sagen würde:

„Ich weiß nicht, ob ich’s mache. Aber wenn – dann sehr effizient. Und goldverziert.“

America, schnall dich an. Die Trump-Familie denkt über eine zweite Staffel nach – mit Eric in der Hauptrolle. Arbeitstitel: „Home Alone 6 – Lost in Washington“.