Satiressum – Satire. Scharf. Subversiv.
Veröffentlicht am
Politik

Trump ruft Xi an – und die Weltwirtschaft sagt: Bitte nicht auflegen

Autor
Trump ruft Xi an – und die Weltwirtschaft sagt: Bitte nicht auflegen

Washington / Peking – wenn das Weltklima angespannt ist, hilft ein bisschen heißer Draht:

Nach monatelangem Funkstille-Binge und einem Handelskrieg, der eher an ein Scheidungsverfahren mit beidseitiger Schuld erinnert, hat Donald Trump zum Hörer gegriffen. Und nein, nicht um die Pizzabestellung von Mar-a-Lago zu korrigieren – sondern um Xi Jinping höchstpersönlich anzurufen.

Laut offizieller Quellen (Xinhua, nicht X) dauerte das Gespräch 90 Minuten – also ziemlich genau 89 Minuten länger als erwartet. Die Gesprächsinhalte: – Wirtschaft – Zölle – Seltene Erden – Und natürlich: Donald Trump selbst.

Trump: „Ich mag Xi – auf eine sehr kompliziert-schöne Art“

Noch während Xi vermutlich versuchte, diplomatisch zu lächeln, erklärte Trump auf Truth Social, dass das Gespräch

„sehr gut war“ „sehr produktiv“ „sehr seltene Erden“

Ein klassischer Trump-Mix aus Eigenlob, Buzzword-Pingpong und unerschütterlichem Optimismus, der selbst dann nicht abreißt, wenn ihm China gerade eine 400-Milliarden-Dollar-Strafzollantwort vorbereitet.

Delegation deluxe: Wenn der Handelskrieg zum Bankerbrunch wird

Kaum aufgelegt, wurde auch schon die Verhandlungsdelegation zusammengestellt – mit Leuten, die bei „Wall Street“ nicht an Straßenschilder denken:

  • Scott Bessent, Finanzminister, Hobby-Orakel und Anhänger der „Wir drucken uns da raus“-Theorie
  • Howard Lutnick, Handelsminister mit Aktentasche aus Alpakahaar
  • Jamieson Greer, Handelsbeauftragter mit Spezialgebiet: „Sanktionen erklären, die keiner versteht, aber alle teuer finden“

Treffpunkt? Ein „noch zu bestimmender Ort“. Vermutlich irgendwo zwischen einem golfplatznahen Luxusresort und einem Outlet-Center mit Zollfreiem W-LAN.

Peking antwortet: höflich, kühl, maximal passiv-aggressiv

China ließ sich nicht lumpen – auf X (vormals Twitter, jetzt auch globale Meinungsfront) verkündete das Außenministerium:

„Die USA sollen bitte sofort die Politisierung von Handelsfragen stoppen.“

Was auf diplomatisch ungefähr so klingt wie:

„Sag deinem Präsidenten, er soll endlich aufhören, Wirtschaft zu spielen.“

Zusätzlich empört: der Visa-Stopp für chinesische Studenten. China sieht darin einen Angriff auf die „Mobilität“ – was bei Trump ungefähr so viel Wirkung zeigt wie ein Taschenrechner bei einem Dartturnier.

Fazit:

Ein Anruf, zwei Egos, 145 % Strafzoll – und die Welt sagt: Cool bleiben, Leute.

Ob der Deal kommt? Man weiß es nicht. Ob es Show war? Natürlich. Aber bei Trump gilt: Selbst ein Handelskrieg ist nur dann real, wenn es ein Kamerateam gibt.

Und immerhin: Er hat nicht aufgelegt. Das ist in diplomatischen Maßstäben fast schon ein Friedensnobelpreis.