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Politik

„L’amour, le Brexit und die Brigitte-Schelle“ – Emmanuel Macron auf Staatsbesuch in Großbritannien

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„L’amour, le Brexit und die Brigitte-Schelle“ – Emmanuel Macron auf Staatsbesuch in Großbritannien

Ein Bericht zwischen operettenhaftem Größenwahn, royaler Augenentzündung und französischer Ehekomödie.

Akt I: Air Macron – Turbulenzen in der Eheklasse

Man schreibt den 8. Juli, als Air Macron zur Landung ansetzt – und mit ihm der französische Sonnenkönig der Selbstinszenierung. Emmanuel Macron, der Mann, der Europa retten wollte, bevor er sich selbst verhedderte, betritt britischen Boden mit der Grandeur eines Louis XIV in Prada. Hinter ihm: Brigitte Macron, ihre Körperhaltung eine Mischung aus „Ich liebe diesen Mann“ und „Ich trage sein politisches Über-Ich wie eine Designerhandtasche aus Blei“.

Er, der ewige Gockel der Grande Nation, streckt ihr galant die Hand entgegen. Doch Madame denkt nicht daran, sich an ihrem Ehemann festzuhalten – sie greift lieber zum Geländer, vermutlich robuster, tragfähiger, ehrlicher. Beobachter sprechen von einem „symbolischen Akt republikanischer Selbstermächtigung“ – andere nennen es einfach: Ehealltag bei den Macrons.

Und man fragt sich erneut: War das da in Vietnam wirklich nur eine Geste? Oder doch ein kleiner "Präsidenten-Reset" mit der flachen Hand?

Akt II: Windsor Wahnwitz – Der Handkuss des Hochmuts

Am Flughafen empfängt das royale Empfangskomitee die französische Doppelspitze: Prinz William mit Prinzessin Kate – beide gutaussehend wie aus einem Instagram-Filter, der nach "Staatsbankett" riecht. Macron sieht Kate – und verwandelt sich spontan in einen verirrten Balz-Pavian aus Versailles. Ein Handkuss! Elegant, übergriffig, französisch! Frankreichs letzter Kolonialversuch, live auf Sky News.

Brigitte, diplomatisch bis in die Föhnwelle, ignoriert den Flirtversuch ihres Mannes souverän – sie kennt das Spiel. „Wenn er flirtet, regiert er wenigstens nicht“, soll sie einmal im kleinen Kreis gesagt haben.

Dann – dramatischer Trommelwirbel – erscheint Charles III. höchstselbst mit einem blutunterlaufenen Auge. Das Palastprotokoll spricht von einem harmlosen geplatzten Äderchen. Die Twitter-Community tippt auf: „Camilla hatte genug von Charles’ Shakespeare-Zitaten beim Frühstück.“

Akt III: Bankett der ewig Gleichen

Der Abend naht. Windsor glänzt, der Saal funkelt, Macron monologisiert. In einer Mischung aus De Gaulle und Musicalnummer erklärt er den britischen Gästen, wie wichtig Europa sei – während Charles mit einem Auge Macrons Ego fixiert und mit dem anderen das Dessert sucht.

Brigitte sitzt derweil wie eine antike Statue des Misstrauens neben ihrem Präsidentengatten, das Messer in der Hand, das Lächeln eingefroren – sie weiß: Der Abend ist lang, und jeder Toast könnte ein diplomatischer Unfall werden. Spätestens als Macron erwähnt, man könne das britisch-französische Verhältnis wie ein gutes Baguette „brechen und teilen“, beginnt William, hektisch das Sicherheitsprotokoll unter dem Tisch zu googeln.

Emmanuel Macron wollte in Windsor das Herz der Briten gewinnen – doch am Ende gewann er lediglich Kates rechte Hand, einen royalen roten Augapfel und die Erkenntnis, dass selbst Präsidenten von ihren Ehefrauen öffentlich abgewiesen werden dürfen.

Was bleibt? Ein Brigitte-Galgenhumor, ein geplatztes Äderchen, und das schöne Gefühl, dass europäische Staatsbesuche heutzutage weniger an Diplomatie erinnern – und mehr an eine Staffel von „Promis unter Palastdruck“.