Satiressum – Satire. Scharf. Subversiv.
Veröffentlicht am
Politik

Marco Rubio, der Mann aus Bits und Bites – Wenn der Außenminister plötzlich aus dem 3D-Drucker kommt

Autor
Marco Rubio, der Mann aus Bits und Bites – Wenn der Außenminister plötzlich aus dem 3D-Drucker kommt

Washington, D.C. – Der Planet hat vieles gesehen: TikTok-Tänze im Parlament, Instagram-Livestreams aus dem Kriegsgebiet – aber jetzt wird es richtig absurd. Willkommen zu einer neuen Folge „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele Rubios gibt es eigentlich?“

Ein unbekannter Täter – nennen wir ihn Mister Deepfakerov – hat sich nicht weniger zur Aufgabe gemacht, als den US-Außenminister zu simulieren. Und weil wir in Zeiten leben, in denen sich selbst Kühlschränke mit WLAN beleidigt fühlen können, wenn man sie nicht beim Namen nennt, tat er das auch stilecht: Mit KI, Fake-Mailadresse und einem Stimmklon, der klang wie Marco Rubio nach drei doppelten Espressi und einem Fox-News-Marathon.

Rubio-Reloaded: Wenn das Außenministerium zur Open-Source-Bühne wird

Offenbar hielt sich der digitale Hochstapler für den wirklichen Rubio. Vielleicht war er auch überzeugt, dass jeder Rubio sein kann, solange man die richtigen Buzzwords draufhat: „freedom“, „threat to democracy“ und „China bad“. Er nutzte Signal – nicht etwa die App für Diplomatie, sondern eher für heimliche Dates und Küchenrezepte von Verschwörungstheoretikern.

Und siehe da: Mindestens drei Außenminister, ein Gouverneur und ein US-Kongressabgeordneter antworteten dem virtuellen Marco. Wahrscheinlich, weil sie dachten, es handele sich um ein Escape-Room-Spiel von der CIA. Oder um Rubios neuen Podcast. Man weiß es nicht.

Die Stimme der Vernunft – made by Algorithmus

Der Betrüger soll die Stimme von Rubio mit KI nachgebildet haben. Der Sprecher war so gut, dass sich selbst Rubios Ehefrau fragt, ob sie die letzten Jahre mit einem Bot zusammengelebt hat. Die Textnachrichten? So trocken und steif, sie hätten auch aus Rubios realem Twitter-Feed stammen können.

Das Außenministerium reagierte, wie man es von einer Behörde mit 38 Abteilungen für “Cyber Incident Response” erwartet: mit einem PDF-Dokument. Sprecherin Tammy Bruce ließ verlauten, man prüfe den Vorfall. In diplomatischem Klartext heißt das: „Wir haben keine Ahnung, was passiert ist, aber wir starten eine PowerPoint-Präsentation.“

Rubio selbst schweigt – vielleicht, weil auch er nicht mehr sicher ist, ob er echt ist

Wer ist Marco Rubio? Senator, Außenminister, digitaler Zwilling? Vielleicht alles zusammen. Vielleicht läuft irgendwo in Texas ein Laptop mit ChatGPT-Plugin, das mehr außenpolitische Briefings verschickt als das echte State Department. Vielleicht hat Marco Rubio den KI-Bot selbst gebaut, weil er seine Reden so langweilig findet, dass nicht mal er sie mehr halten will.

Und vielleicht, ganz vielleicht, sollte der US-Kongress darüber nachdenken, einen neuen Ausschuss einzurichten: Committee for the Prevention of Rubio Cloning by AI.

Die Außenpolitik der USA ist in sicheren Händen – leider weiß niemand genau, in welchen. Vielleicht war’s Marco Rubio. Vielleicht war’s sein digitaler Geist. Vielleicht war’s einfach nur ein Hacker mit Humor. Sicher ist nur: Wer heute auf Signal „Hi, ich bin der Marco“ schreibt, sollte besser eine Gesichtserkennung parat haben. Oder ein Echtheitszertifikat auf der Blockchain.