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Politik

„Late-Night Don“ – Wenn der Präsident nachts durchklingelt wie ein liebeskranker Teenager

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„Late-Night Don“ – Wenn der Präsident nachts durchklingelt wie ein liebeskranker Teenager

Washington, D.C. – Es war einmal ein US-Präsident, der regierte mit fester Hand, klarem Verstand und... einem roten Knopf für Cola Light. Seine Majestät im orangenen Glanz: Donald J. Trump. Doch während andere Präsidenten in den frühen Morgenstunden Friedensverhandlungen vorbereiten oder die Weltwirtschaft retten, hat Donald ein ganz anderes Ritual: nächtliches Quasseln bis der Secret Service einschläft.

Denn wenn Amerika ruht, ruht Trump nicht. Laut Handelsminister Howard „Hello Again“ Lutnick klingelt beim ihm das „Telefon des Schreckens“ fast jede Nacht – bevorzugt gegen 1 Uhr morgens. Man kann sich die Szene gut vorstellen: Lutnick schlaftrunken, im Snoopy-Pyjama, greift zum Hörer, und aus dem Äther tönt die Stimme der Vernunftlosigkeit:

„Howard! Ich hab’s wieder gesehen. Diese Pressekonferenz heute? GRANDIOS. Sag’s mir. War ich großartig oder phänomenal?“

Die Hotline zur Hölle (oder: Trumps Tele-Talk-Therapie)

The Atlantic nennt es „eine bizarre Marotte“. Andere nennen es Telefonterror, Trump nennt es "strategische Krisenkommunikation mit sehr wichtigen Leuten". Themen dieser nächtlichen Redeblizzards: Kanada, Hockey, Cola, Fernsehmoderatoren mit schlechten Haaren und die Gretchenfrage:

„Mit wem haben Sie gegessen, Howard? War der besser angezogen als ich?“

Die Gespräche sind so tiefgründig wie ein Fox-News-Kommentar. „Ich hab das im Fernsehen gesehen – können Sie glauben, was dieser Typ gesagt hat?“, fragt Trump mit der philosophischen Tiefe eines Kühlschrankmagneten. Shakespeares Hamlet würde sich im Grab drehen – und Trump würde anrufen und fragen, ob Hamlet Republikaner oder Demokrat war.

Zwei Männer, ein Trauma: Nicht cool genug für Manhattan

Laut The Atlantic verbindet Trump und Lutnick ein gemeinsames Schicksal: sie wurden nie in die fancy Upper-East-Side-Kreise aufgenommen. Ein Trauma, das tief sitzt. Es ist, als hätte man sie beim Debütantenball ausgeladen, weil Trumps Anzug zu sehr nach Brathähnchen roch. Diese kollektive Kränkung verarbeiten die beiden nun durch nächtliche Telefonie – ein teures Gruppentherapieabo auf Steuerzahlerkosten.

„Es ist das gleiche wie bei Trump“, sagt ein Insider. „Nur dass Trump zusätzlich noch Präsident wurde, um endlich auf die Gästeliste zu kommen.“

Spoiler: Er steht immer noch nicht drauf.

Lutnick – der menschliche Lautsprecher

Während Trump sein Kabinett wie eine Reality-Show castet („The Apprentice: White House Edition“), hat Lutnick eine Sonderrolle: Er ist der „Laufbursche mit Geschäftsinstinkt“. Insider beschreiben ihn als Mann mit einem ganz besonderen Talent: ununterbrochenes Reden bei gleichzeitiger völliger Inhaltsleere. Die perfekte Ergänzung zu einem Präsidenten, der gerne zuhört – solange es um sich selbst geht.

„Ich kenne ihn so gut, ich weiß, wohin der Puck geht“, sagt Lutnick über Trump. Gemeint ist vermutlich: „Ich weiß, wann er wieder nachts anruft, damit ich nicht rangehen muss.“

Trump: Der Präsident mit dem Nachttelefon – powered by Cola Light

Und dann ist da natürlich noch der legendäre Knopf auf dem Präsidentenschreibtisch – nicht etwa für den Atomkrieg, sondern für ein eiskaltes Glas Cola Light. Es ist das perfekte Symbol für diese Präsidentschaft: laut, prickelnd, zuckerschockend – aber am Ende bleibt ein flacher Nachgeschmack.

„Ich hab 14 Dosen Cola Light getrunken heute“, soll Trump einmal gesagt haben. „Und wie war meine Rede? Legendär? Historisch? Oder einfach nur galaktisch?“

Man stelle sich einen Präsidenten vor, der nachts die Sicherheitslage mit „Haben Sie das neue Nascar-Finale gesehen?“ verwechselt. Man muss nicht lange suchen – er sitzt schon im Oval Office.

Wenn das Weiße Haus zur 24/7-Talkshow wird

Es ist beruhigend zu wissen, dass der Präsident in ständiger Bereitschaft ist – zumindest, um Howard Lutnick aus dem Bett zu klingeln. Außenpolitische Krisen werden in Trump-Time zwischen Burgerbrötchen und Sportanalysen gelöst. Vielleicht sollte man das Amt künftig umbenennen: „Commander-in-Quassel“.

Und bis Amerika endlich wieder einen Präsidenten bekommt, der um 1 Uhr nachts schläft – statt über seine TV-Quote zu sinnieren – bleibt nur eins: das Handy auf lautlos zu stellen und ein Stoßgebet für Howard zu schicken. Denn der nächste Anruf kommt. Ganz sicher. Und mit ihm die Frage:

„Howard, hast du gesehen, wie schön ich heute geglänzt habe?“