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Musk und der Vertrieb: Wenn ein Mann mit Raketen auf Absatzjagd geht

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Musk und der Vertrieb: Wenn ein Mann mit Raketen auf Absatzjagd geht

Austin, Fremont, Twitter-Hauptquartier oder einfach nur: Elons Ego – In einer dramatischen Wendung, die an ein schlecht geschriebenes Sci-Fi-Drehbuch erinnert (vermutlich von ChatGPT 0.3), hat Elon Musk beschlossen, dass niemand besser dazu geeignet ist, den europäischen Tesla-Vertrieb zu ruinieren – äh, revolutionieren – als er selbst. Der Mann, der Raketen landet, Aktienmärkte mit Emojis manipuliert und sein eigenes Baby nach einer WLAN-Passwort-Kombination benannt hat, greift nun zum letzten Mittel: sich selbst.

„Afshar, du bist gefeuert – und zwar orbital.“

Omead Afshar, einst Musks rechte Hand und linkes Rückgrat, ist Geschichte. Warum? Weil der europäische Markt sich partout weigerte, wie ein Tesla zu boomen. Stattdessen: Einbruch, Rückgang, Flaute – alles Begriffe, die Elon nur aus der Twitter-Börse kannte. Da blieb nur eines: Der Mann muss weg. Angeblich flog Afshar per SpaceX-Cargo-Container in Richtung Karriere-Nirvana.

Jetzt also: Vertrieb by Elon.

Musk, der Mann, der bereits fünf Unternehmen gleichzeitig führt wie andere Leute WhatsApp-Gruppen, hat nun auch den Vertrieb von Teslas in Europa und Nordamerika übernommen. Die neue Strategie? Verkaufszahlen durch Memes steigern, Preisnachlass in Dogecoin, Probefahrten nur noch mit Neuralink-Chip.

Absatz statt Abgas – oder doch nicht?

Die Realität sieht weniger spacig aus: 58 % Rückgang in Deutschland, 60 % in Schweden, Dänemark kapituliert vollständig. Selbst die Schweiz sagt höflich: „Nein, danke.“ Während andere Hersteller E-Autos verkaufen, wirkt Tesla wie eine Retro-Marke aus der Zukunft. Ein bisschen wie ein DeLorean mit WLAN.

Musk: „Europa? Das ist doch dieses Bundesland von Brüssel.“

Musk, der sich selbst für den Vordenker der westlichen Hemisphäre hält, ließ verlauten: „Europa war schon immer unser schwächstes Glied. Und das sollte uns stolz machen.“ – Klar, logisch. Schwäche ist das neue Stärke. Das weiß jeder, der Twitter mit X ersetzt und es trotzdem niemandem erklären kann.

Und was macht Elon eigentlich hauptberuflich?

Aktuell scheint der Mann mit der Schwerkraft des Selbstbewusstseins vor allem eins zu tun: Donald Trump beraten, sich mit Journalisten streiten, seine Kinder umbenennen und gelegentlich die Belegschaft feuern – per Tweet. Tesla, SpaceX, X, xAI, Boring Company, Neuralink – Elon ist nicht überarbeitet, er ist nur konstant unterfordert von der Realität.

Elon Musk führt nun den Vertrieb selbst. Was kann da schon schiefgehen? Vielleicht alles. Vielleicht nichts. Vielleicht landet er demnächst selbst in Berlin und verkauft Model Ys mit einer VR-Brille und einer Doge-Kappe. Eines ist sicher: Wenn Tesla scheitert, dann wenigstens mit dem Mann am Steuer, der nie einen Sicherheitsgurt benutzt.