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Putin ruft Macron an – oder: Wenn der Feuerteufel die Feuerwehr um ein Glas Benzin bittet
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Paris/Moskau, Bühne der Weltgeschichte: Es war ein historischer Moment: Wladimir W. Putin, Zar von gestern, Kriegsplaner von heute, meldet sich telefonisch bei Emmanuel Macron – Europas diplomatischster Charmebolzen seit Napoleon seine Lieblingsuniform bügelte. Zwei Stunden lang flötete das Élysée höflich ins Telefon, während aus Moskau kalter Kriegsnebel drang. Thema: Iran, Ukraine und – ganz wichtig – wer diesmal Schuld ist. Spoiler: Immer die anderen.
Putin, der inzwischen offenbar glaubt, die Ukraine sei ein verlorener Haustürschlüssel, erklärte dem französischen Präsidenten mit dem Charme eines Panzermotors: Die Ursache für den Konflikt müsse in Kiew beseitigt werden. Klar, Wladimir. Und das Erdbeben war natürlich die Schuld des Hauses. Vielleicht auch der Tapete.
Macron, ganz Diplomatie-Dompteur, versuchte derweil, das Gespräch wie ein verlorenes französisches Kunstlied in Dur zu retten: „Waffenruhe! Gespräche! Frieden!“ Doch Putin hörte nur: Schwäche! Croissants! und forderte eine „Pufferzone“. Übersetzt: Mehr Ukraine für Russland, weniger Realität für alle anderen.
Währenddessen bastelte Putin im Hintergrund an der sowjetischen Wiedergeburt, nur diesmal mit weniger Kommunismus und mehr TikTok-Verboten. Der Kreml bestätigte anschließend mit gewohntem Sarkasmus: Ja, man habe telefoniert, und ja, man sei sich einig gewesen – dass man sich uneinig sei.
Und dann kam der Satz, der selbst in Putins Diktiergerät allergisch reagierte: „Die Realität vor Ort müsse anerkannt werden.“ Gemeint war vermutlich die Realität, dass russische Soldaten in fremden Wohnzimmern sitzen und fragen, wo der Wodka sei.
Satirischer Einschub: Wenn Putin über "Realität" spricht, ist das wie wenn ein Veganer ein Schweinebratenrestaurant eröffnet – es klingt vernünftig, fühlt sich aber fundamental falsch an. Und dass er Macron anruft, um über Frieden zu reden, ist in etwa so, als würde ein Einbrecher beim Hausbesitzer anfragen, ob man sich beim nächsten Einbruch bitte leiser verhalten könne.
Putins Pläne sind mittlerweile so durchsichtig wie die russischen Wahlen: Krim behalten, Ostukraine einstecken, und wenn noch was vom Nachbarn übrig ist – nimm’s mit. Frankreichs Präsident versuchte derweil, mit Lavendelduft und UN-Charme ein Pulverfass zu umarmen. Funktioniert hervorragend – wenn das Pulverfass gerade nicht spricht.
Fazit auf Französisch: Macron jongliert mit Friedenstauben, während Putin mit dem Flammenwerfer dirigiert. Zwei Staatsmänner, ein Gespräch – und null Annäherung. Es bleibt bei der bekannten Formel:
Putin bietet "Sicherheit" an. Macron bietet "Gespräche" an. Und die Ukraine bietet weiterhin Blut.
Willkommen im 21. Jahrhundert – wo Diplomatie mit Panzermotor übertönt wird. Und Putin ernsthaft glaubt, man könne Geschichte rückwärts erobern. Mit Anrufbeantworter.