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Operation Hair Force One

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Operation Hair Force One

Trump ruft das Militär – gegen Migranten, Gouverneure und die Realität

Los Angeles, ehemals Kalifornien, neuerdings „Trumpistan-West“ – Wenn Donald J. Trump etwas liebt, dann sind es große Aufmärsche, große Worte und kleine juristische Fußnoten, die er mit der Feingefühl eines Vorschlaghammers interpretiert. Diesmal hat er sich gedacht: „Wenn ich schon keinen Mauerbau finanziert bekomme, dann schick ich halt die Armee. Ist fast dasselbe. Nur mit Uniform.“

Make Martial Law Great Again

700 Marines, 4000 Nationalgardisten und ein Präsident, der glaubt, „Titel 10“ sei ein Golfturnier für Veteranen.

Trump hat also das Militär entsandt, weil in Los Angeles Menschen demonstrieren. Für Rechte. Für Menschenwürde. Für Dinge, die in Trumps Welt ungefähr so beliebt sind wie ein veganer Brunch im Trump Tower.

Seine Begründung: Die Proteste seien ein „Aufstand gegen die USA“. Übersetzung aus dem Trumpischen:

„Jemand war nicht meiner Meinung. Das ist Hochverrat.“

Live aus dem Oval Office: Die Realität als Bühnenbild

Trump, mit frisch aufgetanktem Spraytan und einer Mimik zwischen selbstgerechter Erleuchtung und einem schlecht gelaunten Golden Retriever, verkündet in die Kameras:

„Diese Leute sabotieren unsere großartige Polizei. Wir brauchen Recht und Ordnung. Und zwar meine Art von Ordnung. Die mit Uniform. Und der mit der Uniform bin ich.“

Dass der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, das ganz anders sieht, interessiert Trump nicht. Schließlich sei Newsom ein Demokrat – und damit automatisch illegal.

Titel 10 oder: Wenn Trump Paragraphen googelt

Trump beruft sich auf §12406 Titel 10 – den Paragraphen, der eigentlich nur dann gilt, wenn Godzilla Los Angeles angreift und der Bürgermeister schon geflüchtet ist.

Juristisch gesehen: Er dürfte eigentlich nichts. Trump gesehen:

„Ich darf alles. Ich bin der Commander in Chief. Ich habe das größte Gehirn. Viele sagen das.“

ICE, ICE, Maybe

Die Nationalgarde darf laut Gesetz eigentlich keine Festnahmen durchführen. Also was machen die 4000 Männer mit Helmen, Waffen und den Kinnriemen der Macht? Sie schützen ICE. Nein, nicht das Getränk. Auch nicht den Rapper. Sondern die Einwanderungsbehörde, die Menschen mit spanischen Nachnamen effizienter abschiebt als UPS Pakete zustellt.

Trump kommentiert das auf Truth Social wie gewohnt mit Großbuchstaben, Tippfehlern und Verachtung:

„WIR SIND DAS GESETZ. ICH BIN DAS GESETZ. LA WÄRE OHNE MICH EIN SOJALATTEMASSAKER. 🇺🇸“

Ein Mann, ein Act, eine Apokalypse

Den „Insurrection Act“, das Gesetz für den Militäreinsatz im Inland, hat Trump noch nicht gezogen. Aber seine Augen leuchten schon. Nicht wegen der Verfassung – sondern weil es sich so herrlich diktatorisch anhört.

„Insurrection… Ich liebe das. Klingt nach einem Marvel-Film, in dem ich der Held bin. Oder besser: der Boss.“

Gouverneur Newsom? Reagiert mit dem einzigen Mittel, das Trump fürchtet: Paragraphen.

Kalifornien klagt. Newsom sagt, die Truppen seien unerwünscht, unnötig, unrechtmäßig. Trump sagt:

„Newsom? Ist das nicht dieser Typ mit dem perfekten Haar? Komischer Kommunist. Wahrscheinlich von Disney bezahlt.“

Coming soon in your city: Trumps Truppen-Tour 2025

Denn Trumps Befehl beschränkt sich nicht auf LA. Er lässt ICE überall beschützen, wo Menschen protestieren könnten. Also: Überall. In Seattle. In New York. Vielleicht sogar in Florida – wenn die Sonne zu laut scheint.

Fazit:

Trump regiert das Land wie ein schlecht gelaunter Theaterregisseur: Er schreibt sich selbst die Hauptrolle, pfeift auf das Skript (Verfassung) und feuert das Orchester, wenn es zu leise spielt.

Und das alles, weil irgendwo jemand ein Schild hochhielt auf dem stand: „Menschenrechte gelten auch für Einwanderer.“

Tja. Nicht in Trumpistan.