Satiressum – Satire. Scharf. Subversiv.
Veröffentlicht am
Politik

Trumps Zins-Wutanfall auf Papyrus-Niveau: Wirtschaft per Post-it – oder: Wie man Zentralbanken mit Filzstift regiert

Autor
Trumps Zins-Wutanfall auf Papyrus-Niveau: Wirtschaft per Post-it – oder: Wie man Zentralbanken mit Filzstift regiert

Von Ihrem objektiv parteiischen Satire-Ökonomen aus dem goldvergoldeten Elfenbeinturm

Washington, D.C. – In einem waghalsigen Angriff auf alles, was nach Volkswirtschaft 101 klingt, hat Donald J. Trump, 45. Präsident der Vereinigten Zinsen – pardon, Staaten – beschlossen, die US-Wirtschaft ab sofort per Notizzettel zu lenken. Ja, handgeschrieben. Mit einem Stift, der mehr Einfluss auf die Märkte hat als der gesamte republikanische Wirtschaftsausschuss.

Ziel des verbalen Post-it-Angriffs: Jerome Powell, Chef der Federal Reserve und Trumps Lieblingssündenbock, seit „Regen ist nass“ keine Nachricht mehr war.

Die Notiz: Ein ökonomischer Liebesbrief der anderen Art

Jerome, du bist wie gewohnt zu spät. Du hast die USA ein Vermögen gekostet – und tust es weiterhin – Du solltest den Zinssatz stark senken!

So stand es da. Schwarz auf Weiß. Oder vielleicht rot auf Golfball. Wer weiß. Die Botschaft ist jedenfalls klar: Zinsen runter – jetzt! Am besten tief genug, damit auch Trumps gescheiterte Casino-Kette wieder kreditwürdig wird.

Dass Jerome Powell als Notenbankchef gar nicht allein über Zinssätze entscheidet? Ein Detail, das Trump in etwa so interessiert wie Wetterberichte aus Grönland. Immerhin wollte er das ja mal kaufen.

Wirtschaftspolitik à la Trump: Mehr Zoll, weniger Logik

Der Zoff mit Powell hat Tradition. Trump wollte Zölle, Weltfrieden auf Zuruf, eine Wirtschaft, die wie seine Frisur funktioniert – unabhängig vom Wind. Powell hingegen wagte es, zu rechnen. Ergebnis: Zinsen nicht so schnell runter wie erwartet.

Trump reagierte auf diese Frechheit mit seiner typischen diplomatischen Zurückhaltung: Twitter durch Truth Social ersetzt, und statt „You’re fired!“ jetzt „You’re interest rate fired!“

Die Zentralbank als Punchingball

Powell wird zum Boxsack degradiert, auf dem Trump seine ökonomischen Bauchgefühle auslebt – inklusive Bauchlandung der Realität. Die Inflation? Nur ein kleiner Preis für „die größte Wirtschaft aller Zeiten“. Dass keiner mehr Urlaub in Europa machen kann? Laut Trump ein Segen: „Dann bleiben sie wenigstens in Florida – da gibt’s mehr Burger!“

Analysten warnen: „Die Märkte können lesen“

Die Finanzwelt las Trumps Notiz und reagierte prompt: US-Dollar gefallen wie seine Glaubwürdigkeit nach der vierten Wahlanfechtung. Analysten raufen sich die Haare, Anleger horten Gold, und selbst Bitcoins fragten sich kurz: „Was zum FED passiert hier eigentlich?“

Trump & Wirtschaft – ein toxisches Verhältnis

Man könnte meinen, Trump und Wirtschaft hätten sich mal geliebt. Aber spätestens seit er mit Steuern jongliert wie mit Gerichtsterminen, ist klar: Seine ökonomische Kompetenz basiert auf Bauchgefühl, Golfplatzgesprächen und der festen Überzeugung, dass Schulden etwas sind, das nur andere betreffen.

Zinssenkung durch Einsch Einsch Post

Trumps Idee von Geldpolitik lässt sich so zusammenfassen: Wenn du schreist, wird’s billiger. Wenn du malst, wird’s wahr.

Die USA steuern auf eine neue geldpolitische Ära zu: Quantitative Easing durch Qualitative Peinlichkeit.

Jerome Powell? Der überlegt derweil, ob er die nächste Fed-Sitzung nicht einfach per Reißverschlussordner schützt – man weiß ja nie, was für Notizen wieder reinkommen.

America First. Denken zuletzt.