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Der Mast, der aus dem Größenwahn wuchs – Sommerloch deluxe mit Donald Trump

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Der Mast, der aus dem Größenwahn wuchs – Sommerloch deluxe mit Donald Trump

Es ist heiß. Es ist Sommer. Es ist Trump-Zeit. Während normale Menschen bei 32 Grad ein Eis schlecken oder sich mit quietschenden Badelatschen zum nächstgelegenen Freibad schleppen, baut Donald J. Trump das, was Amerika wirklich braucht: einen 27-Meter-Fahnenmast. Und das natürlich nicht aus Patriotismus. Nein, es geht ums Prinzip. Um sein Prinzip. Das größte. Beste. Männlichste.

„Die Fahne war zu klein! Viel zu klein! Man hat sie kaum gesehen – ich meine, man hat sie schon gesehen, aber nicht richtig gesehen, okay? Jetzt kann sie sogar Putin sehen – aus seinem Bunker!“ So oder so ähnlich erklärte Trump die Notwendigkeit, inmitten von Kriegen, Inflation, Klimakollaps und G7-Gipfeln einen Fahnenmast zu errichten, der direkt aus einem Alu-Egoversum stammt. Man munkelt, er wollte eigentlich eine Statue von sich selbst obendrauf setzen, aber dann hätte der Mast nicht mehr in den Himmel gepasst.

Währenddessen in der Welt: Bomben auf Wohnblocks, Putin redet sich die Ukraine schön („Sie gehört uns, weil… Gefühle!“), und Netanjahu zündelt wie ein Kind mit einem Benzinkanister. Doch Trump? Der sieht seine Aufgabe woanders. Er ist der Mastflüsterer. Der Flaggenflatterer. Der Pfahlgott des Patriotenporno.

Die USA haben viele Probleme – ein überdimensionaler Flaggenmast war keines davon. Aber seit Trump wieder mitmischt, wird aus jedem Nebenschauplatz ein Monument. Und wehe, jemand wagt es, die Größe anzuzweifeln! Laut Trump sei der Mast „länger als jeder demokratische Gedanke von Sleepy Joe“ und „stärker als ein NATO-Vertrag, der ihm nicht gefällt“. Experten vermuten, der Mast sei ein geheimes Symbol für Trumps zweite Kandidatur: Wer die größte Fahne hat, bekommt das größte Ego – und den kleinsten Kompass.

Und warum eigentlich die plötzliche Flucht vom G7-Gipfel? Macron zu weich, Scholz zu deutsch, Trudeau zu kanadisch. Außerdem: Keine Goldaufzüge, keine Golfcarts, kein Putin zum Knuddeln. Statt Friedensgipfel gab’s Mastgipfel. Und das Einzige, was beim G7 in der Sonne stand, war Trumps Stuhl.

Und der Puma in Sachsen-Anhalt? Fake News! Wahrscheinlich ein von CNN gezüchteter Wahlkampfluchs. Früher reichte so ein Tier, um Sommerloch zu machen – heute braucht man schon einen Weltuntergang, damit es mal eine Woche ohne Trump gibt.

Und so bleibt uns nur ein Wunsch: Wenn der Sommer schon kein Sommerloch bringt, dann doch wenigstens ein Loch für den Mast. Vielleicht fällt er ja um. Aber bitte vorher Selfies machen.