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Donald Trump und der Ukraine-Krieg – Zwei Kinder im Park, ein Schiedsrichter im Selbstporträt
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Washington D.C., Oval Office – Ort der Weltgeschichte, Quelle politischer Gravitationswellen – und offenbar neuerdings auch der Meinung, dass internationale Kriege ungefähr so funktionieren wie eine Rauferei auf dem Spielplatz.
Denn Donald J. Trump, Amerikas Antwort auf ein blinkendes „Bitte nicht stören“-Schild der Diplomatie, hat beim Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz erklärt, was er vom Ukraine-Krieg hält:
„Das ist wie zwei Kinder, die im Park kämpfen.“ „Oder wie im Eishockey. Die Schiris lassen sie kurz prügeln, dann trennen sie sie.“
Geopolitik? Nein. Grundschulhof mit Atomwaffen.
Trump als globaler Schiedsrichter – mit Pfeife aus Twitter und Regelbuch aus 1987
Trump will, dass die USA den Frieden bringen – aber bitte ohne zu stören. Er sieht sich als Schiedsrichter, aber nicht einer, der pfeift, wenn Blut fließt, sondern eher einer, der sagt:
„Jetzt beruhigt euch mal – oder ich tu so, als würde ich eingreifen.“
Dass Putin gerade ein Land überrennt, sieht Trump offenbar als besonders leidenschaftlichen Bodycheck. Und Selenskyj? Nervt ihn, weil er dauernd Sicherheitsgarantien will.
Das sei ihm zu anstrengend. Denn Trumps Weltbild hat Platz für Golf, Deals, Wände – aber nicht für Menschenrechte, die keine Selfie-Option haben.
Merz versucht es mit Geschichte – Trump antwortet mit Geschichtsvergessenheit
Friedrich Merz, extra in D.C. angereist, bringt die ganz großen Kaliber: – D-Day – Alliiertenmut – Ukrainische Kindesentführungen durch Russland – „Amerika kann wieder Größe zeigen!“
Trump: nickt höflich. Vielleicht hat er zugehört. Vielleicht dachte er auch nur an sein Abendessen. Wahrscheinlicher: Er war kurz abgelenkt von der glänzenden Krawatte des Kanzlers.
Trump erkennt keine Interessen – außer seine eigenen
Dass ein schwaches Europa auch für Amerika ein Problem wäre? Dass Russland nach der Ukraine vielleicht nicht einfach Feierabend macht? Trump sieht’s nicht. Oder es stört ihn nicht.
Sein Motto:
„Wenn die da drüben sich kloppen, sollen sie’s bitte leise tun.“ „Und wenn sie nicht tanzen wollen – dann gibt’s halt keinen Tango.“
Denn, wie wir alle wissen, ist jede internationale Krise für Trump vor allem eines: eine Gelegenheit, nicht mitzumachen.
Fazit:
Donald Trump will kein Schurke sein. Er will auch kein Retter sein. Er will der gelangweilter Vater auf dem Spielplatz sein, der mit Sonnenbrille auf der Bank sitzt und ruft:
„Kriegt das alleine hin, sonst gibt’s kein Eis!“
Die Ukraine bittet um Hilfe. Europa steht unter Spannung. Merz redet über Freiheit und Verantwortung. Und Trump?
Trump wartet auf einen guten Deal. Oder wenigstens auf einen Werbevertrag von Bauer Hockey.