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In Debt We Trump – Wenn Größenwahn Zinsen frisst

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In Debt We Trump – Wenn Größenwahn Zinsen frisst

Washington D.C., irgendwo zwischen goldener Lobby, Schuldenberg und dem Geräusch eines explodierenden Staatshaushalts. Donald J. Trump – selbsternannter „King of Debt“, Reality-Star und passionierter Steuersenkungsartist – hat es wieder geschafft: Er führt die USA an – nicht in den Krieg, nicht ins All, sondern ganz direkt in die Zahlungsunfähigkeit.

Und das mit einer Chuzpe, die nur einer hat: „Ich bin reich. Ich mache Amerika auch reich – mit Schulden!“

USA – Das erste Industrieland mit Premium-Insolvenz-Ästhetik

Während andere Länder sparen, Haushalte konsolidieren oder wenigstens Rechnungen lesen, stellt Trump klar: „Schulden sind gut. RICHTIG gut. Die besten. Niemand versteht Schulden wie ich.“ (Originalzitat. Kein Witz. Leider.)

Das Ergebnis: * Die USA haben jetzt Schulden in Höhe von 36 Billionen Dollar * Das sind 122 % der gesamten Wirtschaftsleistung * Oder in Trump-Worten: „Mehr als jeder andere. America First, baby!“

Rating-Agenturen: „Ciao, Bestnote!“

Moody’s streicht die USA runter. Die Investoren steigen aus. Die Märkte zittern. Trump:

„Das ist kein Vertrauensverlust, das ist ein Investment-Rücklauf mit Charakter.“

Übersetzung: Selbstverschuldete Vertrauenskrise = patriotischer Akt.

Wirtschaftsplan? Einfach den Dollar verprügeln.

Trump glaubt, wenn der Dollar schwächer wird, werden die USA stärker. Was logisch klingt, wenn man Wirtschaft mit Wrestling verwechselt.

Starker Dollar? Schlecht für Exporte. Schwacher Dollar? Gut für Trump-Shirts, hergestellt in China.

Lösung: * Dollar schwächen * Ausländische Investoren vergraulen * Und am Ende? Ein Schuldenballon mit Trump-Schriftzug, made in Taiwan.

Der Schuldenberg als politisches Fundament

Andere bauen Straßen, Trump baut Defizite. Er verteilt Steuersenkungen für Milliardäre, subventioniert Golf-Carts mit Sternenbanner, und ruft dann: „Die Wirtschaft wächst!“ (Korrekt. Nur leider wächst der Zinssatz schneller.)

Bis 2035 fließen ein Drittel der Steuereinnahmen nur in die Zinsen. Also direkt in das schwarze Loch, das Trump „Wachstumsbeschleuniger“ nennt.

Powell warnt, Trump hört nicht – aber er twittert es falsch

Fed-Chef Jerome Powell sagt:

„Der Kurs ist fiskalisch nicht tragfähig.“

Trump hört:

„Der Kurs ist fake, sad, weak – und von Obama gesteuert.“

Fiskaldisziplin ist für Trump etwas, das nur andere brauchen. Wie Fakten. Oder Rücklagen. Oder Rückgrat.

Finanzmärkte schlagen Alarm – Trump hält’s für Applaus

Zinsen für US-Anleihen steigen über fünf Prozent. Die Anleger steigen aus. Die Märkte senden Notsignale. Trump versteht das als Standing Ovation:

„They love what I’m doing. Best debt ever. Tremendous default energy. Everyone’s talking about it. Even China’s jealous.“

Fazit: Wenn die USA brennen, gießt Trump Benzin – und verkauft Marshmallows

Was früher das Fundament der Weltwirtschaft war – US-Staatsanleihen – ist unter Trump zur geopferten Ikone eines Selbstvermarktungskults geworden.

Der Greenback wackelt. Die Bonität bröckelt. Aber Trump lacht – weil er in Schulden nicht den Untergang, sondern eine brandneue Staffel „The Apprentice: Default Edition“ sieht.

Er kandidiert nicht fürs Amt, er kandidiert für den Titel: „Weltmeister im ökonomischen Wahnsinn mit Applausgarantie“