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Donald Trumps Supertelefonat mit Putin – ein Meisterwerk der wortreichen Wirkungslosigkeit
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Ronald Tramp berichtet – live von der diplomatischen Selbsthypnose
Also Leute, es war mal wieder soweit: Donald J. Trump, Erfinder des „Anruf-Friedens“, der Mann, der versprochen hatte, den Ukraine-Krieg in 24 Stunden zu beenden – wenn man ihm nur das Telefon und die Kamera richtig hinhält – hat tatsächlich angerufen. Wen? Natürlich Putin.
Und was kam raus?
75 Minuten Gespräch. 0 Minuten Frieden.
Aber hey: „Es war ein gutes Gespräch.“ Das sagt Trump auf Truth Social, dem einzigen Ort, wo die Wahrheit so oft gekrümmt wird, dass selbst Einstein sagen würde:
„WTF ist das für eine Raumzeit?“
Der Inhalt des Gesprächs laut Trump:
- Putin hat „sehr deutlich“ gesagt, dass er die Angriffe der Ukraine nicht gut findet.
- Trump hat „sehr deutlich“ gesagt, dass Iran keine Atombombe bauen darf.
- Und sehr wahrscheinlich haben beide sehr deutlich Tee getrunken und in die Luft gestarrt.
Ein Treffen mit Selenskyj? Nicht geplant. Weil Trump nur zwischen Putin, sich selbst und einem Spiegel in Mar-a-Lago vermittelt. Dreiecksbeziehung auf höchstem geopolitischem Niveau.
Erinnerung für alle mit Gedächtnis: Trump versprach im Wahlkampf:
„Wenn ich Präsident bin, endet der Krieg in 24 Stunden!“
Jetzt telefoniert er 1 Stunde und 15 Minuten und sagt danach:
„Naja, das wird nix.“
Wir sagen: „Die Uhr läuft, Donald!“ Noch 22 Stunden und 45 Minuten, dann erwarten wir Weltfrieden mit Schleife – oder wenigstens ein Sonderangebot auf Twitter für gebrauchte Abrams-Panzer.
Währenddessen in der Ukraine: Der Geheimdienst zerlegt russische Bomber im Milliardenwert, inklusive strategischer Langstreckenflieger. Putin nennt das: „ein paar Kratzer“ Trump nennt das: „nicht mein Zuständigkeitsbereich – ich telefoniere hier gerade!“ Und der Rest der Welt nennt das: Krieg.
Senat: Sanktionen gegen Russland! Trump:
„Lasst uns nicht überreagieren – vielleicht war das nur ein Missverständnis zwischen Hyperschallraketen.“
Und Iran?
Trump hat Putin erklärt, dass Iran keine Atomwaffen haben darf. Putin hat angeblich genickt. Das ist ungefähr so beruhigend, als würde man dem Wolf das Schaf erklären und er sagt:
„Klar, ich beschütze es… beim Abendessen.“
Fazit: Donald Trump hat telefoniert. Putin hat gedroht. Der Iran hat nichts unterschrieben. Und der Ukrainekrieg ist nach wie vor nicht beendet – trotz Super-Selfie-Gipfel über den Hörer.
Aber hey: „Es war ein gutes Gespräch.“ Und das ist mehr, als man über die letzten 50 Reden von Trump sagen konnte.
Vielleicht dauert der Frieden halt ein bisschen länger. Vielleicht braucht Trump zwei Gespräche. Oder drei. Oder vier. Oder ein magisches Faxgerät.
Aber Hauptsache, er hat’s versucht.
Mit Worten. Mit Truth Social. Und mit absolut gar keinem Plan.