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Politik

Brüder im Bund, Dolche im Rücken – Putins China-Problem in 12.000 Zeichen pro Schriftzeichen

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Brüder im Bund, Dolche im Rücken – Putins China-Problem in 12.000 Zeichen pro Schriftzeichen

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Moskau. Oder wie es in Peking heißt: „Zukunftige Provinzhauptstadt Nordost-Asiens“. Wladimir Putin, Zar auf Lebenszeit, Reichsgrüner der russischen Seele, Verteidiger des Slawentums gegen westliche Dekadenz, hat ein neues Hobby: Er übt sich im Kniefall – Richtung Osten.

China, vormals als „verlässlicher Partner“ verklärt, wird inzwischen von russischen Geheimdiensten als das bezeichnet, was es wirklich ist: ein lächelnder Staubsauger für russisches Know-how, Territorium, Beamte – und Geduld.

Die "grenzenlose Freundschaft" – nur nicht, wenn’s um Vertrauen geht

Putin und Xi präsentieren sich gern wie Brüder im Geiste. Aber in Wirklichkeit ist es wie bei Mafia-Familien: man umarmt sich – um besser zuhören zu können, wie laut der andere atmet.

China nutzt Putins Ukraine-Abenteuer, wie ein Tourist ein All-inclusive-Buffet:

  • Billige Energie? Gern.
  • Militärische Taktiken? Notiert.
  • Wladiwostok? Sieht auf Chinesisch sowieso schöner aus.

Putin sieht zu, Xi nimmt mit – und nennt das auf Pressekonferenzen: „strategische Symbiose“ (hinter verschlossener Tür: „Wer hat mein Baikalwasser genehmigt?“).

Spionage unter Freunden: chinesische Spezialität mit Wodka-Kruste

Was machen gute Freunde? Richtig: Sie spionieren sich gegenseitig aus – aber nur zum Zweck der Völkerverständigung.

Laut russischen Geheimdiensten rekrutiert China fleißig russische Offizielle: Minister, Oligarchen, Journalisten, sogar Rentner mit Nokia-Handys – alles, was noch Staatsgeheimnisse von vor 1991 kennt.

Und während Putin offiziell schweigt, lässt er doch intern rechnen:

„Was ist günstiger – einen Spion austauschen oder ihm einfach einen Gazprom-Posten geben?“

Wladiwostok now proudly hosted by Alibaba Logistics

2023 öffnete Russland den Hafen Wladiwostok für den chinesischen Handel. Ein symbolischer Akt – oder wie russische Nationalisten sagen würden: „Landverrat mit Seeblick“.

Früher hätte so ein Schritt zum Umsturz geführt. Heute reicht ein Putin-Zitat:

„Niemand hat vor, das russische Meer zu verkaufen. Nur zu vermieten. Auf 99 Jahre. Mit Rückkaufoption. Theoretisch.“

Putin weiß alles – und nickt trotzdem

Natürlich ist dem Kreml bewusst, dass China ihn nicht liebt, sondern nur sein billiges Gas und die globale Ablenkung durch seinen Ukraine-Krieg. Aber was tun, wenn der Westen „nein“, der Süden „nicht euer Niveau“ und der Osten „na klar, bring gleich den Vertrag mit“ sagt?

Putins außenpolitisches Dilemma ähnelt einer russischen Hochzeit: Alle trinken, keiner traut sich, die Wahrheit zu sagen. Und am Ende wird getanzt, egal ob der Bräutigam fehlt.

Vom Zaren zum Zulieferer – Putins leiser Abstieg mit lautem Applaus aus Peking

Wladimir Putin wollte einst ein multipolares Weltreich errichten. Jetzt steht er als geopolitischer Gaskocher in Xis Vorzimmer. Die BRICS werden zur chinesischen Betriebskantine, mit Russland als Küchenhilfe auf Bewährung.

Und während Xi jeden Putin-Satz mit einem diplomatischen Nicken kommentiert, hält er innerlich schon Platz frei – für den Tag, an dem der Bär das Gleichgewicht verliert. Nicht durch Sanktionen. Nicht durch Krieg. Sondern durch strategische Freundlichkeit.

Denn in Chinas Strategie steht geschrieben: „Wenn du einen Drachen reitest, halte dich gut fest. Aber nie am Schwanz.“ Und Russland? Ist der Schwanz. In XXL. Mit Erdgas und leeren Taschen.

Putin nennt es Freundschaft. Xi nennt es Gelegenheit. Die Welt nennt es: Der Teufel trägt Pelzmütze – und liest Mandarin.