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Make Bombing Great Again – Trumps Außenpolitik zwischen Air Force One und Ego-Zünder

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Make Bombing Great Again – Trumps Außenpolitik zwischen Air Force One und Ego-Zünder

Palm Beach – Breaking News: Donald J. Trump, Golfkriegs-Veteran der eigenen Fantasie, hat letzte Nacht ein für alle Mal klargestellt: Er ist kein Pazifist. Er ist nicht einmal ein Passivist. Er ist der Mann, der „diplomatisch“ für eine Lüge von Nancy Pelosi hält und „militärisch“ für ein Synonym von „Cool, das macht Krach“.

Mit einem "Bombshell", wörtlich und medial, hat der 47. Präsident der Vereinigten Staaten die iranischen Atomanlagen „besichtigt“ – aus 12.000 Metern Höhe, mit freundlichen Grüßen von der B2-Flotte und dem Wunsch: „Have a nuclear day!“

Warum? Ganz einfach: Die Vorstellung, Trump sei ein zurückhaltender Staatsmann, ein George Washington mit Twitter-Account, war ein Irrtum, größer als Rudy Giulianis Frisur nach dem Wahlabend 2020. Viele seiner Fans – und überraschenderweise auch ein paar verblendete Linke mit USA-Trauma – hielten ihn für den großen Abrüster, den letzten Ritter des geopolitischen Minimalismus.

Sie glaubten, weil er den Irakkrieg doof fand, sei er irgendwie anti-Krieg. Doch die Wahrheit ist: Trump ist nicht gegen Krieg. Er ist gegen verlorene Kriege. Denn Trump hasst nur eines mehr als Windräder: Loser.

Beweisstück A: 2018, Besuch bei den Truppen im Irak. Der Pilot will das Licht der Air Force One ausschalten – Sicherheitsvorschrift. Trumps Reaktion?

„Wir geben acht Billionen Dollar aus und können nicht mal das Licht anlassen?“

Ein Präsident, der denkt, man kann Kriege wie ein Casino betreiben: Wenn's leuchtet, gewinnt man. Wenn nicht – Licht an, bitte nachzahlen.

Beweisstück B: 2020 lässt er General Qassem Soleimani per Drohne in einen Grillspieß verwandeln. Angeblich war das die aggressivste Option im Pentagon-Katalog – eingebettet zwischen „Scharfe Protestnote“ und „Bittebitte-Anruf bei den Mullahs“. Trump? Klickt natürlich auf „DELUXE KRACH“. Denn wenn du schon Oberbefehlshaber bist, dann wenigstens wie ein GTA-Spieler im Godmode.

Und jetzt, 2025: Iran. Wieder Iran. Die Region, wo selbst Google Maps irgendwann „Wirklich?“ fragt. Warum der Angriff? Weil der Iran angeblich Anschläge auf Trump plante. Weil die iranischen Hardliner keine Fans von Fast Food, Golfplätzen und lila Gesichtsbräune sind. Oder vielleicht auch nur, weil die Umfragen mies waren und Frieden sich in Trumps Welt ungefähr so gut verkauft wie Biowein auf einem NASCAR-Rennen.

Was sagt die MAGA-Basis?

„Aber… Trump war doch gegen den Irakkrieg?“ Ja. Weil Bush ihn geführt hat. Und Bush hat verloren. Hätte Trump geführt, wäre Bagdad heute ein Trump Tower mit Wasserrutsche.

„Aber… Trump liebt doch die Verfassung?“ Sicher. Vor allem eingerahmt in Gold, aufgehängt im Gäste-WC von Mar-a-Lago, direkt neben der Zeitschrift mit seinem Time-Cover (Fake, natürlich).

„Aber… Trump wollte doch keinen Krieg mehr im Nahen Osten?“ Nein. Er wollte keinen peinlichen Krieg. Ein Krieg mit bunten Grafiken auf Fox News, der ist okay.

Und wer applaudiert jetzt? Marjorie Taylor Greene betet für Frieden (ausnahmsweise ohne dabei auf den Boden zu beißen), Mike Johnson ruft „America First“, und Donald Trump? Der ruft „Besser als Obama!“ – weil das immer geht.

Donald Trump ist kein Pazifist. Er ist kein Krieger. Er ist ein Pyromane mit Zugriff auf Satelliten. Er ist ein Mann, der denkt, Diplomatie sei was für schwache Hände und kleine Hände was für Photoshop.

Er führt keinen Krieg für das Vaterland. Er führt Krieg gegen den Verdacht, ein Verlierer zu sein.

Und solange irgendwo ein Land schwächelt, eine Umfrage kippt oder ein Golfturnier nicht nach ihm benannt ist, bleibt uns nur eines: Den Himmel beobachten. Und die Lautstärke runterdrehen.

Kommende Netflix-Doku: "Trumpocalypse Now – Wie ich den Weltfrieden vermied und trotzdem klatschte." Empfohlen ab 21 Jahren und IQ.