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„MÄNNER, MACHT, MERZ“ – Der Nahost-Showdown aus dem CDU-Bällebad
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Willkommen im politischen Panoptikum der Bundesrepublik Deutschland, Ausgabe: Außenpolitik für Fortgeschrittene – oder wie Friedrich Merz es nennt: „Führung übernehmen – notfalls mit Sprengkraft“. Während die Welt sich über iranische Atomanlagen, israelische Luftschläge und amerikanische Bunkerbrecher den Kopf zerbricht, spielt sich im Berliner Regierungsviertel ein ganz eigenes Drama ab: Die schwarz lackierte Doppelspitze der CDU – Friedrich Merz, Kanzler im CEO-Modus, und Johann Wadephul, Außenminister im Pastellfarben-Tonfall – gibt sich die außenpolitische Klinke in die Hand. Oder eher: den Raketenknopf.
Merz: „Israel macht die Drecksarbeit – und das ist auch gut so“
Während draußen auf der Weltbühne die Einschläge näherkommen, steht Kanzler Merz im Kanzleramt und schaut auf Satellitenbilder wie andere Leute auf Aktienkurse. „Israel hat geliefert. Die USA auch. Jetzt liefern wir Anerkennung – in Klartext.“ Sein Statement: Ein Pfeil geradeaus, aus Titan geschmiedet, mit deutscher Gründlichkeit durch den Nahostkonflikt geschossen. Dass Israel mit chirurgischer Präzision iranische Nuklearanlagen zerlegt, nennt er „wertorientierte Außenpolitik mit Durchschlagskraft“. Ironischerweise betont er auch den Wunsch nach Diplomatie – allerdings „nachdem der Teppich gereinigt wurde“.
Wadephul: Der Teetrinker unter den Bombenschmeißern
Ganz anders Johann Wadephul, der diplomatische Kamillentee im Merz’schen Espresso-Imperium. Während B-2-Bomber über Fordo donnern, sitzt Wadephul in Genf – mit dem iranischen Außenminister, einem Dolmetscher und vermutlich einer Schale persischer Datteln. Er sagt Sätze wie: „Bedauerlicherweise kam es zur Eskalation“ – was ungefähr so klingt, als würde man einem Vulkanausbruch sein Bedauern aussprechen, aber gleichzeitig das Magma loben.
Wadephul spielt die Geige, während Merz auf den Stahlhelm trommelt. Eine absurde Arbeitsteilung, die man aus der CDU kennt: einer brüllt Law-and-Order, der andere bastelt Friedensverträge mit Blumendruck.
CSU & Co.: Zwischen Ducken und Dazwischenbrüllen
Und dann kommt Markus Söder. Natürlich kommt Söder. Mit dem Charme eines schlecht gelaunten Staubsaugervertreters keilt er gegen Wadephul: „Solidarität mit Israel ist keine Zwangsehe, sondern wahre Liebe – so mit Sonnenuntergang und Sicherheitsabkommen.“ Der Mann kann halt auch nichts einfach stehen lassen. Nicht mal die Außenpolitik. Und Familienministerin Karin Prien? Die wünscht sich vermutlich, dass endlich jemand sagt: „Militärschläge sind super – aber denkt bitte an die Vereinbarkeit mit der Kita-Zeit.“
Die CDU spielt Theater – mit scharfer Munition
Es ist, als hätte jemand Shakespeares König Lear ins Kanzleramt verpflanzt – nur mit mehr Kriegsgerät und weniger Tiefgang. Merz spielt den Feldherrn, Wadephul den Pazifisten wider Willen, und im Hintergrund malt Jens Spahn schon Luftschlag-Diagramme auf Flipcharts mit CDU-Logo.
Und während draußen in Fordo und Isfahan das Uran verglüht, glüht im Kanzleramt nur noch die Frage: Wer führt hier eigentlich wen – und wohin? Merz sagt: Richtung Stärke. Wadephul sagt: Richtung Dialog. Und die Wahrheit? Liegt wie immer irgendwo zwischen zwei Flugzeugen und einem diplomatischen Missverständnis.