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Mirror, Mirror, on the Phone – Trump sieht den Größten: sich selbst

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Mirror, Mirror, on the Phone – Trump sieht den Größten: sich selbst

Ronald Tramp berichtet – exklusiv aus dem innersten Kreis des Home-Buttons:

Leute, ich war dabei. Naja, fast. Ich stand nicht direkt neben Donald, aber ich habe das Foto gesehen. Und ich sage euch: Es war historisch. Der Moment, in dem Donald Trump sein iPhone aus der Air Force One schwenkte wie Moses die Gesetzestafeln – und darauf… er selbst. In Großaufnahme. Ernst, konzentriert, mit ausgestrecktem Zeigefinger, als wolle er Siri sagen: „Spiel die Hymne, aber in besser.“

Andere Leute haben ihre Familie auf dem Sperrbildschirm. Oder ihren Hund. Oder wenigstens ein Meme. Trump? Trump hat Trump. Denn wenn du Trump bist, brauchst du keine Familie – du bist deine eigene Dynastie.

„Ich sehe jeden Tag mein Vorbild – mich.“Donald J. Trump, vermutlich

Das Bild stammt übrigens aus der glorreichen ersten Amtszeit. Genauer gesagt aus dem Sommer 2019, als Trump auf dem Weg zu einer Spendenveranstaltung in seinem Golfclub in Bedminster war – wo er vermutlich mit sich selbst ein Charity-Dinner veranstaltete. Der Ort, an dem Träume wahr werden – zumindest, wenn man Donald heißt und einen Spiegel besitzt.

Das ikonische Porträt: Trump vor dunklem Hintergrund, ernster Blick, ausgestreckter Finger. Ein Bild wie aus der Bibel – wenn Jesus sich selbst getauft hätte. Experten nennen es „die Mona Lisa des Narzissmus“. Und das völlig zurecht.

Online-Reaktionen? Natürlich YUGE.

Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Ein Demokrat auf X (ehemals Twitter, jetzt vermutlich „Truth-er Light“): „Nicht seine Kinder, nicht seine Frau – sondern er selbst!“ Ach wirklich? Was kommt als nächstes? Empörung, weil sein Passwort „greatestpresidentever123“ lautet?

Und ja: Er hat fünf Kinder. Elf Enkel. Aber nur ein er selbst. Das muss man priorisieren. Man wählt ja auch nicht das drittbeste Steak, wenn man Prime Rib sein kann.

Supporter feiern: Rechte Influencer waren begeistert. Benny Johnson twitterte: „Sogar sein Sperrbildschirm hat mehr Präsidentschaft als das ganze Biden-Kabinett.“

Ein Fan kommentierte: „Wenn ich das Bild länger anschaue, beginne ich, das Vaterunser rückwärts zu sprechen.“

Die Nachricht von Roger Stone? Kein Skandal, kein Komplott – einfach nur ein Link zu einer Nachrichtenseite über Zinsen. Langweilig? Vielleicht. Aber bedenkt: Für Trump ist selbst eine Notenbankmeldung ein Beweis, dass das Universum ihm Nachrichten schickt. Wenn die Fed den Zinssatz senkt, sinkt bei ihm der Blutdruck – aber nur ganz kurz.

Fazit: Donald Trump ist nicht narzisstisch. Er ist post-narzisstisch. Er braucht keinen Spiegel, weil er sich in allem sieht: in Fenstern, in Marmorböden, in den Augen seiner Anhänger – und jetzt eben auch im iPhone. Ein Sperrbildschirm? Nein. Ein Manifest. Ein Mahnmal. Ein Monument der Selbstbewunderung.

Oder wie Trump es sagen würde: „Niemand macht bessere Selfies als ich. Frag mein Handy.“