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Nietzard, die Moderevolution – Wenn politische Inhalte durch Pullover ersetzt werden

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Nietzard, die Moderevolution – Wenn politische Inhalte durch Pullover ersetzt werden

Berlin. Die grüne Jugend hat wieder ein Gesicht. Es ist das von Jette Nietzard, der einzigen politischen Funktionärin, die es schafft, mit einem Sweatshirt mehr Aufmerksamkeit zu erregen als die gesamte Bundestagsfraktion ihrer Partei in einem ganzen Quartal.

„ACAB“ stand auf ihrem Pullover. Doch was wirklich draufstand, war: Ich bin der Inhalt. Ein schlichter Schriftzug, vier Buchstaben, eine komplette Kommunikationsstrategie. Früher schrieb man Parteiprogramme. Heute reicht ein Hashtag auf Baumwolle.

Von der Basis bis zur Bomberjacke: Eine politische Stilfrage

Nietzard, 26, Vorsitzende der Grünen Jugend, entschied sich nach dem Motto: Warum gute Ideen ausarbeiten, wenn man auch Pullover tragen kann? „Ich werde bestimmt noch mal auffallen“, sagte sie keck. Analysten vermuten: im nächsten halben Jahr mindestens fünf Mal – je nach Wetter und Waschrhythmus.

Sie hat „noch mehr Pullis im Schrank“. Man munkelt:

  • Einer mit „FCK FDP“
  • Einer mit „LOL SPD“
  • Und ein ganz diskreter mit dem Aufdruck „KPD 2.0“, aber nur für die Bäckerei am Prenzlauer Berg, die ausschließlich in „Soja-Einheiten“ abrechnet.

Das Gespräch mit dem „Stern“ – oder: Meinungsfreiheit in Strickware

Anstatt sich für ihren ACAB-Auftritt zu entschuldigen, entschuldigte sich Jette dafür, dass sie überrascht war, wie überrascht alle waren. Die restliche Reflexion verschob sie auf später – vermutlich in die nächste Wäscheladung.

„Viele Menschen, die nicht weiß sind, haben Angst vor der Polizei“, erklärte sie. Und da ist sie wieder, die Jette-Formel: Ein bisschen Empörung, ein bisschen moralisches Pathos, ein bisschen Soziologie-Seminar 1. Semester – gewürzt mit Influencer-Vibes und Linken-Flirt.

„Hört auf die Jugend! Also: Mich.“

Dass die Grünen 700.000 junge Menschen an die Linkspartei verloren haben, stört Nietzard nur insofern, als dass sie glaubt, sie selbst sei die Lösung. Ihre These:

„Vielleicht sollten die Grünen mal auf mich hören.“

Und das sagte sie nicht etwa ironisch – sondern im vollen Bewusstsein, dass sie laut Insta-Statistik mehr Follower hat als der grüne Bundesvorstand zusammen.

Man stelle sich vor:

  • Konstantin von Notz überlegt, ob seine Frisur jugendtauglich ist.
  • Annalena Baerbock sucht hektisch nach Pullis mit Popkulturanschluss.
  • Und irgendwo in einem Berliner Hinterzimmer tüfteln Parteistrateg:innen an der Frage, wie man ein ganzes Wahlprogramm in einen Hashtag faltet.

Zwischen Sekten-Charme und Second-Hand-Revolution

Die Grünen Jugend unter Nietzard wirkt inzwischen wie ein avantgardistischer Theaterkurs, der versehentlich politische Relevanz bekommen hat. „Aufmerksamkeit ist das beste Mittel, das ich habe“, sagt Jette. Und das stimmt. Ideen hat sie kaum benannt, aber der Pullover war ein echter Hit.

Die Parteiführung reagiert wie immer:

  • betreten,
  • verschnupft,
  • und mit einer Pressemeldung, die klingt, als wäre sie von einem Drucker mit Burnout ausgedruckt worden.

Fazit:

Jette Nietzard ist das, was passiert, wenn man linke Prinzipien, sozialen Protest und Instagram-Reichweite in einem Thermomix mixt – auf der Stufe Revoluzzer-Püree. Sie will nicht provozieren, sagt sie. Nur auffallen. Nur sichtbar sein. Nur die komplette Ausrichtung ihrer Partei neu definieren. Am liebsten in Sweatshirtgröße S bis radikal.