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Big Beautiful Bruchlandung – Wie Donald Trump vom Zoll-Kaiser zum Verfassungs-Praktikanten wurde
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Washington D.C. – Es hätte so schön werden können: Patriotische Fanfares, Zolleinnahmen im dreistelligen Milliardenbereich, die EU zittert, China kapituliert, und Donald Trump thront im Rosengarten wie ein Orchesterleiter auf Adrenalin. Doch dann kam der Feind – nicht aus Brüssel, nicht aus Peking, sondern aus Manhattan: ein Bundesgericht mit Humor, Rückgrat und Gesetzestexten. Der Albtraum jedes Autokraten mit Entertainer-Ambitionen.
Das Urteil? Verfassung schlägt Vanity Fair. Trumps „Befreiungstag“ Anfang April – ein epochaler Moment, der mehr Nachhall hatte als seine Haarpflegeprodukte im Windkanal. Dort verkündete der Präsident die „größten, schönsten, besten Zölle aller Zeiten“. Und zwar allein. Weil: „Der Kongress? Langsam. Ich? Schnell. Ich bin quasi der Flash der Fiskalpolitik.“
Doch das Gericht erinnerte Trump dezent daran, dass die Vereinigten Staaten eben keine "Trumponische Monarchie" sind, sondern eine Demokratie mit Gewaltenteilung. Und diese sagt: Zollkompetenz = Kongress. Präsident = Repräsentation, nicht Revolution.
Stephen Miller: „Justizputsch!“ – Märkte: „Hurra!“ Trumps Rasputin-in-Residence, Stephen Miller, nannte das Urteil „den Anfang vom Ende“. Die Finanzmärkte dagegen jubelten wie MAGA-Fans bei Rabattaktionen im Waffengeschäft. Der Dollar stieg, Investoren atmeten durch, und kleine Importeure in Alabama stießen mit alkoholfreiem Rootbeer an.
Trumps Reaktion: „Ich bin enttäuscht. Aber großartig.“ „Das Gericht ist total unfair. Aber keine Sorge, ich bin trotzdem der Beste – und ich kenne die besten Anwälte. Die sagen: 'Don, du bist der Beste.' Glaubt mir.“ So Trump auf Truth Social – seiner Plattform für emotionale Großwetterlagen mit wenig Rechtsbindungswirkung.
Plan B: Kanada kaufen, Mexiko zollpflichtig machen, Europa belehren Weil es mit Zöllen innenpolitisch nicht mehr klappt, will Trump nun außenpolitisch punkten. Kanada soll für den „Golden Dome“ zahlen – oder gleich 51. Bundesstaat werden. Und Brüssel bekommt eine Strafzoll-Drohung mit 50 Prozent aufs Frühstückscroissant. Der „Deal-König“ bleibt flexibel. Oder, wie er es formulierte: „Ich bin wie ein sehr teurer Schweizer Taschenmesser – aber mit amerikanischem Stahl.“
Fazit: Trump wollte wirtschaftspolitisch Geschichte schreiben. Jetzt steht er zwischen Fußnote und Karikatur. Der „Big Beautiful Bill“ ist geplatzt wie ein China-Import im Zollscanner. Aber das nächste Spektakel kommt bestimmt. Schließlich hat er noch 1.000 weitere Seiten Gesetz in der Schublade – alle mit seinem Namen drauf.