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Operation Nadelstopp – Robert F. Kennedy Jr. entlässt die Impf-Wissenschaft

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Operation Nadelstopp – Robert F. Kennedy Jr. entlässt die Impf-Wissenschaft

Washington D.C., im Zentrum der alternativen Faktenverwertung - In einem politischen Manöver, das irgendwo zwischen Entbürokratisierung und Endzeitprophetie liegt, hat US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. kurzerhand das komplette Impfexpertengremium der CDC aufgelöst. Alle 17 Mitglieder des beratenden Ausschusses für Impfpraktiken (ACIP) sind entlassen. Kein Einzelfall, sondern ein symbolischer Akt nationaler Neusortierung nach dem Motto: „Wissenschaft? Nur wenn sie mir zustimmt.“

Kennedy: „Die Öffentlichkeit verdient unvoreingenommene Wissenschaft – also ohne Wissenschaftler.“

Die neue Wissenschaft beginnt bei Null – und zwar ganz bewusst

Kennedy, der sich seit Jahrzehnten mit der Standfestigkeit eines YouTube-Algorithmus gegen die etablierte Medizin stemmt, hat keine Zeit mehr für Grautöne. Alles sei durchsetzt von „Interessenkonflikten“, sagt er. Und das lässt er nicht nur zwischen den Zeilen durchblitzen, sondern gleich in Leuchtfarben auf einer gefalteten A4-Verschwörungstheorie mit Signatur.

„Dieses Gremium hat noch nie einen Impfstoff abgelehnt!“, empört sich Kennedy. Ja gut, könnte daran liegen, dass die meisten Impfstoffe auch sinnvoll waren – aber Details sind bekanntlich die Feinde der sauberen Erzählung.

Wissenschaft als Glaubensfrage – jetzt mit Räucherstäbchen und juristischem Siegel

Der frühere FDA-Chefwissenschaftler Jesse Goodman spricht von einer „Tragödie“. Er meint die Entlassungen. Kennedy vermutlich das vergangene Jahrhundert Impfgeschichte.

Goodman erklärt: „Das war ein Gremium hochqualifizierter Experten.“ Kennedy hört: „Ein Haufen Impf-Apostel in Weißkitteln mit Aktienpaketen und 5G-Chips.“

Die Realität dazwischen? Nicht vorgesehen. Denn in Kennedyland entscheidet nicht die Datenlage, sondern das Bauchgefühl – und das wird von der Homöopathieabteilung bestätigt.

Transparenz durch Leerstellen – „Interessenkonflikte“ als Generalschlüssel

Kennedys Argumentation? Alle irgendwie befangen. Dass Mitglieder des ACIP ihre Geschäftsinteressen offenlegen müssen, ist ihm nicht Beleg für Integrität, sondern Beweis für das Gegenteil. Transparenz? Nur dann glaubwürdig, wenn sie mit altem Faxgerät und Rätselrhetorik daherkommt.

Neue Mitglieder sollen folgen. Gerüchten zufolge bevorzugt Kennedy

  • ehemalige Wellnessblogger,
  • naturheilkundliche Influencer
  • und mindestens einen Arzt ohne medizinische Zulassung, dafür aber mit Buchvertrag.

Börse reagiert – Molekülpanik an der Wall Street

Die Impfstoffaktien fallen. Moderna rutscht, BioNTech hustet, Pfizer zuckt. Kennedy interpretiert das als Zeichen: „Das System hat Angst vor der Wahrheit!“ Andere interpretieren es als das, was es ist: Die Märkte hassen Unsicherheit – und noch mehr hassen sie Gesundheitsminister mit Telegram-Vibes.

Wenn Robert F. Kennedy Jr. Wissenschaft betreibt, ist das Ergebnis ein leerer Tisch

Was bleibt? Ein Gremium weniger – und ein Minister, der glaubt, dass Medizin am besten in der Gerüchteküche zubereitet wird.

Sein Ziel: eine Gesundheitsbehörde, die klingt wie „offen“, aber funktioniert wie ein Impfgegner-Stammtisch mit Zugang zur Bundesförderung.

Und die nächste Pressekonferenz? Vermutlich mit einem Beipackzettel als Beweisstück A, einer PowerPoint aus 2007 – und einem Globus, auf dem Australien fehlt, weil es „früher auch nicht da war“.