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Der Mann für alles Unklare – Thorsten Frei wird Minister für Besondere Aufgaben und nimmt endlich die To-dos aus dem Papierkorb
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- tmueller
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Berlin, irgendwo zwischen Kanzleramt und Kaffeemaschine. Thorsten Frei (CDU) wird Minister für Besondere Aufgaben – also offiziell zuständig für alles, was zu vage für ein eigenes Ressort, zu lästig für die Staatssekretäre und zu langweilig für Markus Söder ist.
„Ich bin nicht der Mann für Show – ich bin der Mann fürs Wegheften.“ Und damit ist er genau der Minister, den dieses Land verdient: unsichtbar, unaufgeregt – und leider unvermeidbar.
Frei: Der politische Leitz-Ordner mit menschlichem Gesicht
Thorsten Frei ist kein Macher. Er ist ein Möglichmacher. Er stellt nichts auf den Kopf – aber er tippt in die Notizen, was andere später behaupten.
Seine Kompetenzen? * Sitzfestigkeit in Ausschüssen * Dreiseitige Presse-Statements, die nach Inhalt klingen * Fähigkeit, jeden Satz mit „…im Rahmen unserer Verantwortung“ zu beenden
Was sind „Besondere Aufgaben“ überhaupt?
- Ministerrunde moderieren, wenn alle wichtigen Leute bei Lanz sitzen
- Sich erinnern, wer heute überhaupt Kanzler ist
- Dinge klären, die man im Koalitionsvertrag unter „Sonstiges“ geschrieben hat
- Im Zweifel einfach: „Die Lage beobachten.“
Thorsten Frei: Der Mann, der auch mit leerem Kalender pünktlich ins Kanzleramt kommt
- Energiekrise? – Frei sagt: „Wir arbeiten dran.“
- Europa? – Frei nickt: „Wir sind in Gesprächen.“
- Innenpolitik? – Frei murmelt: „Ich koordiniere.“
- Öffentlich-rechtlicher Rundfunk? – Frei schließt mit: „Dazu liegt mir derzeit nichts Konkretes vor.“
Opposition: „Was macht der Mann eigentlich?“ – Regierung: „Ehrlich gesagt, vieles unbemerkt.“
Die FDP will Digitalisierung – Frei schickt ein Fax. Die Grünen fordern Fortschritt – Frei legt ein Memo an. Die SPD hat Visionen – Frei bittet um realpolitische Sachlichkeit.
Und wenn die AfD brüllt, sagt Thorsten Frei:
„Vielen Dank. Ich nehme das zur Kenntnis.“
Thorsten Frei ist kein Minister – er ist ein demokratischer Zustand
Er wird nichts zerstören, nichts bewegen, nichts riskieren. Aber er wird dafür sorgen, dass auch die uninteressantesten Regierungspunkte ein Gesicht bekommen – eins mit Brille, Krawatte und einer Stimme, die immer nach „Verwaltungsmodernisierung“ klingt.
Willkommen im Ministerium für Besondere Aufgaben: Für alles, was keiner versteht – und trotzdem passieren muss.