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Politik

„America First, Elon Second – wenn zwei Egomanen um den letzten Popcornsitz in der Demokratie streiten

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„America First, Elon Second – wenn zwei Egomanen um den letzten Popcornsitz in der Demokratie streiten

Washington, D.C. – In einem Land, wo Reality-TV und Politik längst ununterscheidbar geworden sind, kommt nun das logische Staffelfinale: Der reichste Mann der Welt, Elon „Ich bau mir mein eigenes Universum“ Musk, gründet eine Partei – nicht weil er muss, sondern weil er kann. Und der mächtigste Mann der Welt, Donald „Ich habe mehr Wählerstimmen als der Himmel Sterne“ Trump, sitzt währenddessen schmollend in Mar-a-Lago und überlegt, wie er Elon aus der USA twittern kann. Spoiler: Er hat keinen Twitter-Account mehr.

„Heute wird die America Party gegründet – um euch eure Freiheit zurückzugeben“, schrieb Musk auf X, dem sozialen Netzwerk, das wie ein schlecht gelauntes Raumschiff klingt und von Elon geführt wird wie ein privater Kindergarten mit WLAN.

Worum geht’s? Freiheit! Von Trump.

Die neue Partei heißt America Party, was klingt wie ein patriotischer Wodka-Mix mit Blei. Musks erklärtes Ziel: das Zweiparteiensystem knacken. Denn laut ihm sei Amerika „nur noch ein Einparteienstaat mit zwei Geschmacksrichtungen: Korruption Vanille und Verschwendung Schoko“. Das klingt wie etwas, das man aus einer futuristischen Zapfsäule bei SpaceX trinken kann.

Trump – stets Freund der schlichten Worte – nannte die Partei angeblich „dumm“, „überbewertet“ und „wahrscheinlich von China finanziert“. Beweise? Keine. Aber das hat ihn noch nie gestört.

Vom Milliardär zum Berater zum Feindbild mit Raketenlizenz

Zur Erinnerung: Musk war einst Trumps Lieblingsspielzeug – er durfte sogar als Berater für das Ressort „Staatliche Effizienz“ ran. Das klappte so gut, dass die Wetterbehörde jetzt drei Praktikanten, zwei Satelliten aus den 80ern und ein Orakel in Kansas hat. Die DOGE-Abteilung (Department of Government Efficiency) strich Stellen wie Trump Wörter in der Bibel.

Aber dann kam das Big Beautiful Bill – Trumps neues Steuerpaket – und Elon sagte sinngemäß: „Das ist so kaputt, das kann nicht mal ein Tesla-Autopilot retten.“ Seitdem ist die Freundschaft Geschichte. Trumps Reaktion? „Ich hab den Typen groß gemacht. Ohne mich wäre er noch bei MySpace!“ – ein Satz, der gleichzeitig falsch, nostalgisch und irgendwie bedrohlich klingt.

Musk will Sitze im Kongress – aber bitte elektrisch

Elons Masterplan: In ein paar Wahlkreisen Kandidaten aufstellen, Trumps Republikaner Stimmen klauen und den Demokraten einen Nervenzusammenbruch bescheren. Das nennt man in Fachkreisen: „Demokratie mit PayPal-Anbindung“.

Und obwohl Elon nie Präsident werden kann – wegen Geburtsort Südafrika – wird das von MAGA-Anhängern auf Facebook schon als Wahlbetrug gewertet. Trump-Fans sind sich sicher: „Wenn Elon Präsident wird, bekommt jeder ein Gratisauto – aber es explodiert, wenn man Biden sagt.“

Trump schweigt. Und das ist gefährlich.

Während Texas unter Wasser steht und das Budget unter Trumps „Wirtschaftswissen“ zu ächzen beginnt wie sein Golfcaddy nach dem 5. Loch, hüllt sich Trump in patriotisches Schweigen. Kein Tweet, kein Statement, nur ein Foto auf Truth Social, das ihn mit einer Bibel, einer Wurst und einem Miniaturlöwen zeigt – niemand weiß, warum.

Musk gegen Trump – das Duell zweier Superreiche, die sich für Superhelden halten

Auf der einen Seite: Elon Musk – ein Mann, der Raketen ins All schießt, als wären sie WhatsApp-Nachrichten. Auf der anderen: Donald Trump – ein Mann, der glaubt, der Mars sei ein Golfresort in Nevada.

Beide lieben den Applaus. Beide hassen Fakten. Und beide würden eine Wahl nur dann anerkennen, wenn sie sie mit über 99 % gewonnen haben – in drei Bundesstaaten gleichzeitig. Durch Gottes Eingreifen. Oder durch das SpaceX Primary Voting System™.

Amerika hat keine Zwei-Parteien-Krise. Amerika hat eine Zwei-Egos-sind-ein-Ego-zu-viel-Krise. Und das Schicksal der Nation hängt nun davon ab, ob die Wähler lieber vom ehemaligen Präsidenten mit fragwürdigem Haarspray oder vom Tesla-Gott mit Meme-Tick regiert werden wollen.

Die gute Nachricht: Popcorn ist noch steuerfrei. Noch.