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TRUMP – Der Zollinator schlägt zurück

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TRUMP – Der Zollinator schlägt zurück

Oder: Wie man die Weltwirtschaft mit Briefmarken unterwirft

Washington, DCPost von Donald Trump – das ist wie Post von der GEZ, nur mit Atommacht im Briefkopf.

US-Präsident Donald J. Trump, der selbsternannte Dalai Lama des Welthandels („Ich alleine kann das lösen!“), hat wieder zugeschlagen – diesmal nicht mit Twitter, sondern mit dem gefährlichsten Werkzeug in seinem Arsenal: dem Briefpapier mit Goldrand.

Ab dem 1. August gelten für Produkte aus Japan und Südkorea: 25 Prozent Zoll, pauschal und aus Prinzip. Begründung laut Trump: „Ich mag die Zahl. Sie ist groß, fett, männlich – wie meine Hände.“ Wirtschaftsexperten vermuten eher, dass Trump dachte, 25 Prozent seien der neue BMI-Grenzwert.

Der Zollbrief – Trumps Version der Diplomatie

Trump hat angekündigt, bis Mittwoch an bis zu 15 Länder persönliche Zollbriefe zu schicken. Man stelle sich das vor: Die halbe Weltwirtschaft kriegt demnächst Post, die klingt wie ein Mahnschreiben vom Bauamt Mar-a-Lago:

„Sehr geehrter Importeur, wir freuen uns, dass Sie mit den USA Geschäfte machen möchten. Leider kostet das jetzt extra. Bitte überweisen Sie 25 % – oder wir machen Ihr Sushi zu Patriotensushi. Herzlichst, Donald J. Trump Präsident, CEO, Golfchampion 2012–2020 (inoffiziell)“

Rache für den Reiskocher

Dass Japan und Südkorea zuerst dran glauben müssen, ist reiner Zufall – sagt Trump. Beobachter vermuten jedoch: Trump war sauer, dass sein japanischer Reiskocher komplexer zu bedienen war als das amerikanische Atomwaffenarsenal.

Noch besser: Trump warnte die betroffenen Länder auch noch in bester Mafia-Rhetorik – frei nach dem Motto „Wenn ihr mir einen Zoll macht, mach ich euch zwei. Oder drei. Oder ich ruf einfach Elon Musk an, der bombardiert euch mit Teslas.“

EU bleibt verschont – vorerst

Europa darf erstmal durchatmen. Kein Brief – noch nicht. Die EU-Kommission ist dennoch angespannt. Ein Sprecher erklärte: „Wir sind auf alles vorbereitet. Sogar auf einen handgeschriebenen Brief mit Parfüm und Glitzersticker.“ Brüssel prüft vorsorglich die Einführung eines eigenen „Anti-Trump-Tarifs“: 100 % auf Orangenspray, Golfhüte und Fake News.

Finanzminister Bessent: „Die Briefe sind keine Drohung – eher ein freundlicher Warnschuss“

US-Finanzminister Scott Bessent versucht zu beruhigen: „Die Briefe sind keine Ultimaten. Es ist eher ein bisschen wie Dating mit Trump: Er will nur, dass man sich meldet, unterwirft und sofort ein Hotel baut.“ Angeblich habe Bessents Büro gestern über 40 „Antwortbriefe“ erhalten – vermutlich alles Rücksendungen mit dem Vermerk: „Annahme verweigert – bitte an Absender zurück“.

America First – Logik zuletzt

Trump betont, dass diese Zölle helfen sollen, mehr Produkte in den USA herzustellen – also dort, wo er selbst keine Krawatten mehr fertigen lässt. „Wir werden wieder alles selbst machen! Autos, Chips, vielleicht sogar Hirnzellen!“ rief er auf einer Kundgebung in Ohio, während im Hintergrund ein chinesisches Feuerwerk explodierte.

Der Mann ist wie DHL mit Atomcodes

Während andere Präsidenten verhandeln, verschickt Donald Trump Briefe wie ein wütender Weihnachtsmann, der vergessen hat, was auf dem Wunschzettel stand – und zur Strafe jedem ein 25-%-Zollpaket schickt. Für Trump ist die Welt ein Basar, auf dem er der Einzige mit Rechenschwäche und Atombomben ist.

Wir dürfen gespannt sein, wer als Nächstes Post vom Zollinator-in-Chief bekommt. Vielleicht ja die Schweiz. Oder der Weihnachtsmann. Oder Gott persönlich – wenn der weiterhin unfair viele Engel exportiert.