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„Bierkrug-Diplomatie und Bomber-Bullshit“ – Wenn Pistorius auf Trumps Waffenlobby trifft
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Washington, Pentagon. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius landet auf amerikanischem Boden, der noch warm ist vom letzten Raketen-Test – und was tut Donald Trump? Er verkündet währenddessen ganz nebenbei „massive Waffenlieferungen“. Mit Betonung auf massiv. Wahrscheinlich meinte er damit aber nur das Kaliber seines eigenen Egos.
Während Pistorius noch höflich auf die Passkontrolle seiner Delegation wartet – ein Schelm, wer denkt, das sei mit Absicht passiert – läuft Trump auf seiner Social-Media-Geisterbahn schon heiß: „Germany? Finally paying! Big! Bigger than Merkel! Sad she didn’t have guts like Boris Pilsner, or whatever.“
Hegseth: Fox-News mit Schulterklappen
Trumps rechte Hand im Pentagon heißt Pete Hegseth. Ein Mann, der aussieht, als sei er direkt aus einem patriotischen Waffenwerbespot auf zwei Beinen gefallen. Früher Moderator bei Fox News, heute Minister mit mehr Tätowierungen als NATO-Verträge.
Hegseth hatte die Europäer noch vor Kurzem als „Schmarotzer“ bezeichnet – ausgerechnet in einem Chat, der wohl mit drei Budweiser und einem AR-15 verfasst wurde. Jetzt, da Deutschland seine Portokasse geplündert hat und zwei Milliarden Euro für Luftabwehr nach Kiew schiebt, klingt das plötzlich ganz anders: „Deutschland ist unser stärkster Partner. Boris bringt nicht nur Bierkrüge mit, sondern auch Geld. So macht NATO Spaß!“
Wenn Donald Trump Diplomatie spielt, gewinnt immer sein Golfplatz
Der Geist Trumps hängt über dem ganzen Besuch wie ein schlecht frisierter Schatten. Zwar war er nicht persönlich anwesend, aber geistig omnipräsent – wie ein Twitter-Account mit Reizdarm.
Trumps Lieblingssatz an diesem Wochenende? „Pistorius? Great guy. Strong. Very German. Very punctual. He brought a beer mug! I wanted to give him a golf trophy with my face on it, but the Deep State said no. Witch hunt!”
Die Wahrheit: Hätte Pistorius Trump selbst einen Bierkrug überreicht, wäre dieser wahrscheinlich innerhalb von Minuten mit Diet Coke befüllt und mit Gold überzogen worden. Und Melania hätte ihn heimlich gegen einen Champagnerkühler eingetauscht.
Pistorius: „Ich sage nicht Wendepunkt. Aber... vielleicht Wendepunkt.“
Boris Pistorius, die fleischgewordene Vernunft in Bundeswehrgrau, bleibt auch in Washington souverän. Er lächelt, sagt kluge Dinge, bringt Bier, verteilt Milliarden und bleibt diplomatisch wie eine Flugabwehrbatterie im Kuschelmodus.
Er nennt den Besuch keinen Wendepunkt, was sympathisch bescheiden klingt – aber übersetzt aus dem politischen PR-Deutsch heißt das: „Wir haben ein Höllenpaket geschnürt, aber ich will morgen früh nicht bei Anne Will erklären müssen, warum der Patriot am Ende in Polen einschlägt.“
Und am Ende: Ein Bierhumpen für Amerika – und ein Bauchplatscher in die Realität
Der Showdown des Besuchs: Pistorius überreicht Hegseth einen Bierhumpen aus Grafenwöhr. Kein Witz. Während Trumps ehemalige Generäle ihre Orden bei Fox News verscherbeln und das Pentagon mit PowerPoint-Kriegssimulationen jongliert, kommt der Deutsche mit einem bayerischen Maßkrug. Wahrscheinlich wird er nun als „German Minister of Oktoberfest and Warfare“ geführt.
Der Deal: Deutschland zahlt, Amerika liefert, Trump redet dazwischen.
Und irgendwo in Florida schiebt Trump ein paar Golfbälle übers Grün, ruft in eine Kamera: „I won NATO! Nobody knows NATO like I do. I invented it. And now I got beer mugs! The Germans love me again!“
Pistorius kam mit guten Absichten, verließ das Pentagon mit weniger Geld, mehr Verpflichtungen – und vermutlich einer WhatsApp von Scholz: „Hast du wenigstens was ohne Trump-Unterschrift unterschrieben?“