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Operation OP-Maske: Jens Spahn und das Phantom der Bedarfsermittlung
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Berlin – In der schillernden Welt deutscher Gesundheitspolitik, wo Hausmittel gegen Pandemie plötzlich Masken heißen und Beschaffungsprozesse eher an Teleshopping erinnern, leuchtet ein Name besonders grell: Jens „Ich kann mich nicht erinnern“ Spahn.
Als ehemaliger Gesundheitsminister hatte Spahn in der Corona-Zeit ein Ziel: Möglichst viele Masken – egal zu welchem Preis, bei welchem Händler, mit welcher Lobbyverwandtschaft und ob jemand überhaupt danach gefragt hatte. Die Nachfrage war optional, der Preis olympisch. Emix Trading bekam den Zuschlag für über 2 Milliarden Masken, obwohl im Regal schon der Sonderposten von vorherigen Bestellungen lagerte – zum günstigeren Preis. Macht nichts. Wer billig kauft, kauft zweimal – wer teuer kauft, bekommt Presse.
Bestellen wie beim Pizza-Lieferservice – nur ohne Hunger
Laut der Sonderermittlerin Margaretha Sudhof (Spitzname: „Frau mit der Schwärzungscreme“) wurde bei Emix-Bestellungen offenbar nie geprüft, ob überhaupt ein Bedarf bestand. Eine formlose Frage wie „Wollen wir wirklich 2 Milliarden Masken?“ hätte gereicht. Kam aber nicht. Man hatte wohl zu viel zu tun mit dem Drucken der Überweisungen.
Und wenn es doch mal Bedenken gab – etwa bei OP-Handschuhen – lautete die ernüchternde Antwort im Ministerium: „Haben wir eigentlich noch Geld?“ Eine Antwort auf die Frage nach dem tatsächlichen Bedarf gab’s nicht. Aber hey, wer braucht schon Sinn, wenn er ein Haushaltsbudget hat?
Minister Spahn: „Ich erinnere mich an nichts – aber dafür sehr konsequent.“
Jens Spahn, heute wieder auf der Karriereleiter unterwegs, vermutlich in Richtung „Untersuchungsausschuss Deluxe“, sieht das alles ganz entspannt. Er habe keinen Zugang mehr zu den Akten (und vermutlich auch nicht zu seinem Archiv im Hirn). Die Mails? Keine Ahnung. Die Vorlagen? Kommt ihm nicht bekannt vor. Die 750 Millionen Euro für Emix? Wahrscheinlich versehentlich im Spam gelandet.
Was blieb, war ein Vergleich mit Emix – und der sah vor, dass die Firma nicht nur dreimal mangelhafte Ware nachreichen durfte, sondern auch, dass der Preis immer als „Marktpreis“ zu gelten habe. Ein bisschen so, als würde man im Restaurant reklamieren, dass der Fisch tot ist – und dann nochmal denselben zum Aufwärmen serviert bekommen. Mit Bediengeld.
Schwärzen als Strategie: Wenn du nichts mehr liest, ist alles gut
Das Gesundheitsministerium, stets um Transparenz bemüht (natürlich nur auf molekularer Ebene), hat im Bericht von Sudhof großzügig geschwärzt. Angeblich wegen Persönlichkeitsrechten. In Wahrheit war’s vermutlich der Versuch, Jens Spahn nicht vollständig im Rampenlicht der Logik explodieren zu lassen.
In den geschwärzten Passagen steckten laut Recherchen der „Süddeutschen“ gleich mehrere Mails von oder an Spahn, in denen vor genau den Risiken gewarnt wurde, die dann eingetreten sind. Ein Schelm, wer darin Verantwortung vermutet.
Plot Twist: Am Ende spart Spahn dem Bund Milliarden. Aus Versehen.
Nach dem Bericht drehte das Ministerium seine juristische Strategie – und plötzlich gab’s ein Gerichtsurteil: Statt 12 Millionen Euro Schadenersatz an einen Händler musste der Bund nur 258.000 Euro zahlen. Bedeutet: Spahns Chaos könnte dem Staat am Ende Milliarden sparen. Satire trifft Staatskasse.
Satirisches Fazit: Der Jens weiß von nichts, aber bestellt trotzdem alles
Jens Spahn ist nicht schuld. Nie. Vielleicht hat er maskiert gedacht. Vielleicht hat er sein iPad aus Versehen auf „Bestellen mit einem Klick“ eingestellt. Vielleicht war’s auch einfach Montagmorgen und die Kaffeemaschine im Ministerium war defekt.
Fest steht nur: Die Masken waren teuer, der Schaden ist groß – und Jens Spahn erinnert sich an nichts. Aber immerhin hat er das immer schon gesagt.