Satiressum – Satire. Scharf. Subversiv.
Veröffentlicht am
Politik

Putin allein im Bündnis: Wenn selbst Armenien sagt „Njet, Genoss

Autor
Putin allein im Bündnis: Wenn selbst Armenien sagt „Njet, Genoss

Moskau, Kreml – wo Loyalität wahlweise erzwungen oder aus Versehen passiert

Wladimir Wladimirowitsch Putin, Russlands ewiger Gummikanzler, hat wieder einmal festgestellt: Freundschaft endet dort, wo der Schutzvertrag anfängt.

Armenien – kleines Land, große Geduld – hat nun öffentlich Schluss gemacht mit dem ehemaligen Beschützer im Bärenkostüm. Und zwar nicht höflich, sondern mit der geopolitischen Anmut eines russischen Oligarchen im Scheidungsprozess:

„Die OVKS? Danke, aber wir haben jetzt EU gefunden. Die hat Heizung.“

Putins Friedenstruppe: Die erste Armee mit Tarnkappen aus Unsichtbarkeit

2023: Aserbaidschan holt sich Berg-Karabach zurück. Russische Soldaten vor Ort? Angeblich da. Funktion? Unklar. Vermutlich im Deko-Modus, mit Einsatzbefehl „nicht stören – wir beobachten passiv-aggressiv“.

Die OVKS – eigentlich Putins persönliche Mafia-Version der NATO – schaut zu, wie die armenische Enklave fällt. Einige russische Soldaten sollen sogar versucht haben, die Richtung der Kämpfe mit Stirnrunzeln zu beeinflussen. Erfolglos.

Putins Kommentar: „Nicht mein Krieg. Ich hab schon zwei andere.“

Während in Moskau das Faxgerät aus Jerewan glüht, meldet sich Putin mit der feinfühligen Diplomatie eines sibirischen Eiszapfens:

„Armenien hat uns nie richtig verstanden. Die Freundschaft war sowieso einseitig.“

Das russische Außenministerium äußerte sich gewohnt empathisch:

„Die OVKS ist stark. Sie verliert nie. Und wenn doch, ist es ein taktischer Rückzug zur Stärkung des Narrativs.“

EU statt OVKS: Armeniens neues Datingprofil

Armenien flirtet nun mit der EU. Auf dem Profilbild: Sonne, Menschenrechte, funktionierende Grenzen. Putin fühlt sich betrogen, reagiert wie ein russischer Teenager ohne WLAN:

„Ihr wollt zur EU? Dann seht, was passiert. Truppen nach Gjumri! Los, wir machen mal wieder Präsenz!“

Was in der Diplomatie sonst „Rückversicherung“ heißt, nennt der Kreml „freundliche Panzerrotation mit emotionalem Unterton.“

Merkel! Angela! Komm zurück – die anderen machen nicht mit!

Putin denkt zurück an Angela Merkel. Die Frau, die ihn nicht mochte, aber immerhin regelmäßig angerufen hat, um ihm zu sagen, dass sie ihn nicht mag – auf Deutsch, Russisch und in tödlich passiver Stimme.

Merkel, die sanfte Spülung seiner Außenpolitik. Die Einzige, die ihn nie öffentlich „kranker Zwerg“ genannt hat.

Jetzt sitzt sie irgendwo in der Uckermark, faltet Klöße, während Putin sich fragt:

„Wäre sie noch da, hätte sie vielleicht wenigstens genickt, wenn ich Karabach verloren hab.“

Putin verliert Partner – aber gewinnt neue Ausreden

Die OVKS wird langsam zur Whatsapp-Gruppe ohne Admin, in der niemand mehr antwortet, aber Putin trotzdem täglich „Guten Morgen, Genossen“ schreibt.

Armenien geht. Kasachstan gähnt. Belarus zählt nicht. Und Putin? Der übt sich weiter in Selbstgesprächen mit der Landkarte von 1983.

Sein geopolitisches Motto:

„Wenn keiner mehr mitmacht, dann bin ich eben der Präsident von mir selbst – mit strategischer Tiefe!“