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Merz gratuliert Merkel – aber bitte erst, wenn sie 130 ist

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Merz gratuliert Merkel – aber bitte erst, wenn sie 130 ist

Berlin, Kanzleramt – dort, wo die Luft dünn und der Humor knochentrocken ist

Friedrich Merz, Bundeskanzler, CDU-Vorsitzender und Ehrenpräsident des „Ich bin nicht nachtragend, aber ich vergesse nie“-Clubs, hat wieder einmal gezeigt, wie man mit maximal passiv-aggressivem Staatsmännertum öffentlich gratuliert – und gleichzeitig eine ganze Ära Merkel mit einem einzigen Halbsatz in den Keller schickt:

„Natürlich habe ich ihr gratuliert. Und wenn sie eines Tages so alt wird wie Anita Lasker-Wallfisch, werde ich natürlich auch öffentlich gratulieren.“

BÄM. Zwischen den Zeilen: „Privat war’s okay. Öffentlich? Nur wenn sie sich vorher als Merz-Wählerin outet oder zur AfD-Kritikerin befördert wird.“

Der große Merkel-Moment: Damals, als sie Merz aus dem Fraktionssessel gelächelt hat

Man muss die Geschichte kennen: 2002, Merz obenauf, Fraktionschef, alles läuft. Dann kommt Merkel – damals noch unterschätzt, leicht sächselnd, mit dem Charme eines Physikbuchs auf Valium – und entfernt Merz chirurgisch aus der Machtzentrale, mit nichts als einem Lächeln und der unheimlichen Fähigkeit, Dinge einfach auszusitzen.

Seitdem: Merz redet. Merkel schweigt. Und in der Stille liegt ihre Macht – während Merz so laut nachdenkt, dass Markus Söder Oropax braucht.

Die große Weinfrage – oder: Der Kanzler, der nicht trinken will

Sandra Maischberger stellte die Frage aller Fragen:

„Herr Merz, ein Glas Wein mit Merkel oder Schröder?“

Merz, nervös wie ein CDUler im Urban Gardening-Kurs, antwortete:

„Weder noch. Ich trinke kaum Alkohol.“

Übersetzung: „Ich meide alles, was mich menschlich erscheinen lassen könnte.“

Auf mehrfache Nachfrage dann doch:

„Ja… wenn’s die Gelegenheit gibt.“

So klingt ein Mann, der selbst bei Familienfeiern „Vielleicht, ich meld mich“ sagt – und dann drei Jahre lang nie wieder auftaucht.

Flüchtlinge? Humanität ja, aber bitte mit Zollkontrolle

In einem seltenen Moment staatsmännischer Milde sagte Merz über die Flüchtlingskrise 2015:

„Humanitäre Katastrophe. Deutschland hat geantwortet.“

Doch kaum war das Mikro abgekühlt, schob er nach:

„Aber auch Straftäter kamen. Das hätte man... regulierter machen können.“

Typisch Merz: Immer ein bisschen Humanität, aber nur so viel, wie in einen schwarzen Aktenkoffer passt – plus zwei Fußnoten zur Obergrenze.

Merkel kontert mit einem Satz – und zerstört zehn Merz’sche Talkshows

Auf Merz’ Spruch zur Israelpolitik („Drecksarbeit für uns alle“) sagte Merkel:

„Jeder drückt sich so aus, wie er das für richtig hält.“

Das klingt harmlos – aber auf Merkel-Deutsch heißt das: „Ich bin diplomatisch, du bist eine verbale Abrissbirne im Maßanzug.“

Merz regiert. Merkel regiert weiter – nur ohne Amt.

Friedrich Merz ist endlich Kanzler. Angela Merkel ist endlich… in Rente. Aber während Merz Termine absitzt, Koalitionen verwaltet und heimlich „Kanzlerkette“ in den Spiegel murmelt, sitzt Merkel in ihrer Uckermark-Küche, blickt auf ihr Handy und denkt:

„Friedrich hat gratuliert. Privat. Heimlich. Vielleicht schick ich ihm zum 80. einen Kugelschreiber – zum Unterschreiben seiner Rücktrittserklärung.“