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Politik

Hendrik Wüst – Der Mann, der immer wirkt, als hätte er gerade „Verantwortung“ gesagt

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Hendrik Wüst – Der Mann, der immer wirkt, als hätte er gerade „Verantwortung“ gesagt

Hendrik Wüst ist der Mann, der aussieht, als hätte ihn ein Algorithmus für „vertrauenswürdig, konservativ, aber mit WLAN“ generiert.
Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen ist nicht nur der aktuelle Chef im größten Bundesland – er ist auch das einzige bekannte Lebewesen, das gleichzeitig „jung“, „CDU“ und „nicht peinlich auf TikTok“ sein will.
Ein Experiment der Natur oder einfach ein lebendiges CDU-Wahlplakat mit Einstecktuch und integriertem Buzzword-Generator?

Die große Stärke: Alles sagen, ohne etwas zu sagen

Wenn Wüst spricht, klingt es wie das Audio-Handbuch zur Parteiarbeit:

Verlässlichkeit, Verantwortung, Versachlichung.“

Man fragt sich nur: Wo war das VOR der Entscheidung?
Sein Gesichtsausdruck changiert dabei zwischen

„Ich habe gerade den Koalitionsvertrag rückwärts gelesen“
und
„Meine Tochter malt jetzt auch mit nachhaltigen Farben – sehr bewegend.“

Niemand schaut so ernsthaft wie Hendrik Wüst, wenn er sagt:

„Wir nehmen die Sorgen der Menschen mit.“
Und man glaubt ihm sogar – weil man sicher ist, dass er die dann irgendwo ablegt. Im NRW-Landesarchiv. Alphabetisch. Zwischen „Wirtschaft“ und „Windräder“.

Der Anti-Kanzler mit Kanzler-Aura

Wüst wirkt stets so, als wolle er Kanzler werden, traut sich aber nicht, es auszusprechen.
Wie ein Schüler, der in der ersten Reihe sitzt, immer die Hand hebt –
aber bitte nicht drankommen will.

Er ist nicht der Mann, der revolutioniert –
er ist der Mann, der moderiert.
Die CDU in Sneakern, aber mit Krawattenpflicht im Herzen.

Der Satzbaumeister von Düsseldorf

Was ihn besonders macht?
Er ist der erste Mensch, der „Transformation“ sagen kann,
ohne dass man merkt, dass er gerade einen Satz gesagt hat.

Und während in Berlin die Koalitionen brennen,
steht Wüst in Düsseldorf und verteilt metaphorisch Wassereimer –
gefüllt mit Leitungswasser aus der Verantwortung.

Hendrik Wüst ist wie der Landesvater,
den man sich in einer modernen Verwaltungs-Sitcom ausgedacht hätte:
- trocken,
- stets korrekt,
- nie anstößig –
aber auch nie konkret.

Eine Mischung aus Fahrplanauskunft, Imagefilm und Polit-Prosecco:

perlt, aber knallt nicht.