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Politik

Gott schütze die Energiewende – vor Wirtschaftsministern mit Investorentourette

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Gott schütze die Energiewende – vor Wirtschaftsministern mit Investorentourette

Berlin / Heide / AB (steht für: Alle Bürgen) – 600 Millionen Euro. Ein fetter Kredit. Ein noch fetterer Glaube an die Zukunft. Und am Ende? Ein Bauzaun, ein Insolvenzbescheid und ein Wirtschaftsminister, der in die Kamera haucht: „Vertrauen Sie dem Prozess.“ Willkommen bei Northvolt: Das Milliardenmärchen aus der grünen Wundertüte.

Habecks High-Risk-Hoffnung – powered by Bauchgefühl

Ende 2023: Robert Habeck, unser wirtschaftspolitischer Wärmepumpenflüsterer, steht stolz vor der Presse und erklärt Northvolt zum „zentralen Baustein einer klimafreundlichen Industrie“. Heute: Northvolt erklärt sein Werk in Schweden für beendet – und Deutschland hat ein riesiges Loch. Im Etat. Im Vertrauen. Und in Heide.

Man nennt das auch: Förderpolitik nach dem Prinzip Kickstarter. Nur ohne Rückgaberecht. Und ohne Produkt.

Der Bund der Steuerzahler rechnet nach – und mit

Reiner Holznagel vom Bund der Steuerzahler hat genug. Zitat:

„Wenn Minister Milliarden verbrennen, sollten sie wenigstens mit dem Feuerlöscher ihrer Altersvorsorge haften!“ Was klingt wie Stammtisch mit juristischem Unterton, ist in Wahrheit: Der verzweifelte Schrei eines Verbandes, der sich fragt, warum Politiker für Entscheidungen haften, wie andere Leute für verlorene Socken.

Northvolt heute: Betonfundament, Hoffnungsschimmer, Insolvenzbeilage

Auf Nachfrage sagt die Firma:

„In Heide wird weiter gebaut.“ Nur was genau? Eine Halle? Ein Mahnmal? Ein Escape Room für Fördermittel?

Und ja: Es gibt angeblich Investoren. Wer genau? Keine Angaben. Was sie investieren? Noch unklar. Was sie davon halten, dass der Laden in Schweden zugemacht hat? Vermutlich genau das.

KfW: Die Bank, die nicht nur Häuser baut – sondern auch Wolken

Die staatseigene KfW hat den Kredit durchgewunken. Wandelanleihe nennt sich das Modell. Klingt modern, ist im Grunde: „Hier habt ihr Geld, und wenn alles gut läuft, kriegen wir vielleicht irgendwann Aktien – oder wenigstens ein Selfie mit dem Rohbau.“

Fazit: Die grüne Zukunft liegt in Trümmern – aber gut gemeint war’s!

Northvolt war die Blaupause für grüne Industriepolitik. Jetzt ist es eher ein Lehrstück in Fördermittel-Alchemie: Man nimmt Hoffnung, gießt Steuergeld drüber, rührt mit einer PowerPoint – und bekommt am Ende ein Insolvenzverfahren mit ökologischem Beigeschmack.

Und Habeck? Der schaut ernst und sagt:

„Wir müssen jetzt nach vorne schauen.“ Klingt gut. Nur: Wer schaut mal zurück und fragt, wer den Koffer voller Geld auf die Baustelle gefahren hat?

Gott sei Dank gibt’s noch Zinsen. Denn wenigstens die wachsen zuverlässig.