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High Fly United – Wenn der Pilot nicht abheben will, aber der Joint schon

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High Fly United – Wenn der Pilot nicht abheben will, aber der Joint schon

Manchmal fragt man sich ja: Was kann an einem Flug San Francisco–Cancún schon schiefgehen? Antwort: Alles. Erst kaputte Technik, dann kiffendes Bordpersonal – pardon, kiffender Passagier – und schließlich ein Pilot, der so nüchtern bleiben will, dass er den ganzen Flieger ins Grounding zwingt.

Akt 1 – Willkommen im Delay-Delirium

Die Reise beginnt klassisch: „kleine technische Probleme“ am Gate. In der Fliegersprache heißt das: „Keine Sorge, wir haben nur irgendwas Wichtiges vergessen.“ Die Passagiere schlürfen 9-Dollar-Kaffee und starren Löcher in den Teppich. Der Traum von Palmen, Strand und Tequila lebt – noch.

Akt 2 – Die Bordtoilette wird Amsterdam

Doch dann: ein Duft wie Woodstock in der Mittagssonne. Irgendjemand im vorderen Klo hat beschlossen, dass der beste Zeitpunkt für den ersten Joint nicht in Cancún, sondern in der Boeing 737 ist. Wahrscheinlich dachte er: „Wenn’s schon vier Stunden dauert, kann man auch die Wolken genießen.“

Binnen Sekunden verwandelt sich die Crew in Drogenspürhunde auf zwei Beinen. Der Flieger wird zur mobilen Drogenpräventionsschule: „Kinder, raucht nicht im Flugzeug – es sei denn, ihr wollt der Grund sein, warum 200 Leute später am Strand sind.“

Akt 3 – Der Captain, der zu nüchtern war

Dann kommt der Pilot. Stimme wie aus einer Katastrophen-Doku:

„Ich habe noch 30 Jahre Karriere vor mir. Ich bin nicht bereit, das Risiko eines Drogentests einzugehen.“

Übersetzung: „Ich könnte jetzt starten, aber dann müsste ich vielleicht erklären, warum mein Drogentest aussieht wie ein Bob-Marley-Poster.“ Statt Start gibt’s einen Crew-Tausch – wie in einer Fußballmannschaft, nur dass hier alle Ersatzspieler aussehen, als würden sie seit Geburt Kamillentee intravenös bekommen.

Akt 4 – Experten vs. Realität

Ein Luftfahrtexperte in der New York Post meint, passiv high werden im Flugzeug sei „lächerlich gering“. Ja, klar – genauso wie die Chance, dass dein Gepäck ankommt. Trotzdem: In einer Welt, in der eine Mohnsemmel schon Drogentests killen kann, spielt kein Pilot den Helden.

Akt 5 – Cancún, wir kommen (irgendwann)

Vier Stunden später hebt der Flieger doch ab. Kein Joint-Geruch mehr, nur noch das Aroma von kaltem Kaffee und verpassten Hotelbuchungen. Im Bordradio läuft „Smoke on the Water“, rein zufällig.

Dieser Flug war weniger „Urlaubsbeginn“ und mehr eine Mischung aus Breaking Bad, Die Ludolfs und einem VHS-Aufklärungsfilm aus den 90ern. Die Moral: Wer im Flugzeug kifft, landet vielleicht nicht in Mexiko – aber garantiert in der nächsten Schlagzeile.