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Ultimatum mit Unschärfe – Donald Trump droht Putin, aber nur wenn’s nicht den Deal vermasselt

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Ultimatum mit Unschärfe – Donald Trump droht Putin, aber nur wenn’s nicht den Deal vermasselt

Washington D.C., Oval Office, Tagesordnungspunkt: Drama. Donald J. Trump, selbsternannter Friedensstifter, Ehren-Fünf-Sterne-General und Erfinder des „Ich-seh-da-ein-Deal“-Blicks, hat Wladimir Putin ein Ultimatum gestellt – allerdings nur ein bisschen.

„Wir werden sehen, ob er uns verarscht. Wenn ja, werden wir reagieren. Irgendwie. Vielleicht. Aber mit Stil.“ So lautet Trumps jüngste außenpolitische Strategie, auch bekannt als: „Maximum Pressure, Minimum Plan“.

„Zwei Wochen, Wladi!“ – Die Uhr tickt, aber niemand weiß, wohin

Trump kündigte an, dass innerhalb von zwei Wochen eine Reaktion auf Putins Luftangriffe kommen werde. Konkreter wurde es nicht. Mögliche Reaktionen laut Trump’schen Standardkatalog:

  • eine Sanktion mit goldenem Rand,
  • ein Truth-Social-Post in CAPSLOCK,
  • oder „eine Sache, die so krass ist, dass sie gar nicht näher erklärt werden kann – aber glauben Sie mir, sie ist YUGE!“

Sanktionen? Nur nicht übertreiben, sagt der Präsident, der einst Windräder für den Klimawandel verantwortlich machte

Auf die Frage, warum er Russland nicht einfach sofort sanktioniere, sagte Trump:

„Weil ich spüre, dass ich kurz vor einem historischen, fantastischen, wunderschön eingerahmten Megadeal stehe. Der beste Deal. Niemand macht Deals wie ich.“

Mit anderen Worten: Er will keinen Schurkenstaat verärgern, solange er hofft, noch eine Einfahrtspflasterung aus Sotschi rauszuhandeln.

Trump enttäuscht – und das in epischer Wiederholung

„Ich bin sehr enttäuscht. Sehr, sehr enttäuscht. So enttäuscht, dass ich fast ein Gefühl entwickelt hätte.“ Trumps Statement zur nächtlichen Bombardierung der Ukraine wirkte wie ein trauriger Yelp-Kommentar: Zwei Sterne – „würde ich nicht nochmal verhandeln, hat gebrannt“.

Putin, Feuer und Truth Social – Das geopolitische Trapez ohne Sicherheitsnetz

Putin habe mit dem Feuer gespielt, schrieb Trump. Welche Konsequenz er daraus ziehe?

„Ich sage es nicht. Es ist geheim. Vielleicht ein Luftschlag. Vielleicht ein sehr strenger Blick. Vielleicht ein Golfturnier nur mit NATO-Partnern.“

Was auch immer passiert – es wird marktschreierisch angekündigt, vage umgesetzt und am Ende als „schönster Sieg in der Geschichte aller Ultimaten“ verkauft.

Trumps Außenpolitik bleibt ein Showroom mit Vorhängen, aber ohne Möbel

Er ist kein Diplomat. Er ist ein geopolitischer Influencer mit Sicherheitsbriefing und Teleprompter-Allergie.

Er löst Konflikte wie man Möbel aufbaut: Anleitung ignorieren, Schrauben übrig lassen und behaupten, es war so geplant.

Putin hat jetzt zwei Wochen Zeit. Was dann passiert? Irgendwas zwischen Sanktion, Selfie und Sandwich.