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Your Honor, My Lawyer – Trump macht das Gericht zur Goldkarte

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Your Honor, My Lawyer – Trump macht das Gericht zur Goldkarte

Washington D.C. – wo Checks and Balances auf MAGA-Merch treffen. Donald J. Trump hat wieder zugeschlagen – nicht mit der Faust, sondern mit einer Personalentscheidung, die so subtil ist wie ein Golfcart im Gerichtssaal. Er schlägt Emil Bove als neuen Bundesrichter vor. Ja, den Emil Bove. Seinen persönlichen Krisenmanager in Robe, Freund mit Fallhöhe, juristischen Beichtvater und Stormy-Daniels-Dompteur.

Bove? Love it! Best lawyer. Loyal lawyer. My kind of judge.

Trump kündigt die Nominierung auf Truth Social an – also dort, wo Realität grundsätzlich unter Beobachtung steht. Seine Begründung?

„Emil ist SCHLAU, ZÄH und von allen respektiert. Außer von denen, die verloren haben.“

Klingt nach Bewerbung für einen Gladiatorenkampf, ist aber die offizielle Beschreibung für einen Mann, der sich in Trumps juristischer Laufbahn mit mehr Schweigegeld als Schriftsätzen auseinandergesetzt hat.

Vom Schweigegeld zum Richteramt – die Trump’sche Karriereleiter

Bove verteidigte Trump im Stormy-Daniels-Prozess, löschte politisch motivierte Korruptionsverfahren gegen Parteifreunde, und war Trumps Chefabschieber im Justizministerium. Ein echter Tausendsassa mit Maßanzug und eiserner Loyalität.

Oder wie Trump es nennt:

„Ein Jurist mit dem Herzen eines Patriots und der Diskretion eines Hotelsafes.“

Justizneutralität war gestern – heute zählt nur noch das Führungszeugnis im MAGA-Shop

Die Demokraten? „Besorgt“, „entsetzt“, „irritiert“ – also alles wie immer. Cory Booker nennt Bove einen „politisierten Schattenjuristen“, Trump nennt Booker:

„A lightweight. Probably jealous. Never had a good lawyer like I do.“

Bove: Bald mit Hammer statt Aktentasche

Als Bundesrichter im 3. Berufungsgericht könnte Bove künftig über Verfahren entscheiden, bei denen sein alter Mandant Trump… nennen wir es mal: gelegentlich vorbeischaut. Interessenkonflikt? Nicht bei Trump. Da heißt das: Effizienz.

„Warum lange suchen, wenn ich doch weiß, wer mich am besten versteht?“

Rechtsstaat 2.0 – Jetzt mit Kundenbindungssystem

Bove sei ein Mann, der die „Waffennutzung der Justiz“ beenden wolle, sagt Trump. Was so viel heißt wie: Richter sollen künftig bitte keine unabhängigen Entscheidungen mehr treffen. Nur noch: Trump oder falsch.

Fazit: Die Gewaltenteilung ist nicht tot – sie hat jetzt nur einen Pressesprecher

Mit Emil Bove auf der Richterbank bekommt Amerika nicht Gerechtigkeit, sondern ein Kundenservicecenter für die persönliche Agenda des Ex-Präsidenten. Die richterliche Unabhängigkeit? Optional. Wie Steuererklärungen in Mar-a-Lago.

Und wenn das durchgeht, steht die nächste Idee schon bereit: „Supreme Court powered by Trump Organization.“ Mit Richterzimmern, goldenen Vorhängen und WiFi-Passwort: COVFEFE2024