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Merz übernimmt – Deutschland wird Excel-tisiert
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Berlin - Die ersten drei Stunden unter Kanzler Friedrich Merz sind vorbei – und man spürt sofort: Jetzt wird aufgeräumt. Mit alten Gewohnheiten. Mit Geduld. Mit Turbo-Einbürgerungen. Deutschland hat wieder einen Geschäftsführer – und der heißt Merz.
Willkommen in der „PowerPoint-Republik“
Was bei der Ampel Regierung hieß: „Wir müssen reden“, heißt jetzt bei Merz: „Wir müssen liefern. In Spalten.“
Erster Koalitionsgipfel, erste Maßnahmen, erste Beruhigungspille fürs Wahlvolk: * Turbo-Einbürgerung? Abgeschafft. * Stromsteuer? Gesenkt (irgendwann, irgendwo, irgendwie). * Renten? Reformiert (auf einer Slide mit 12 Punkten, 9 Fußnoten und 0 Euro Deckung). * Gasspeicherumlage? Weg! (Hat sowieso niemand verstanden.)
Kurz gesagt: Deutschland bekommt ein Update. Version Merz 1.0 – Stabilitätsmodus aktiviert.
„Schlag auf Schlag“ – oder wie es in Ostwestfalen heißt: Dienst nach Vorschrift
„Es geht jetzt Schlag auf Schlag“, kündigte Merz an. Was er nicht erwähnte: Es sind keine Entscheidungen gemeint, sondern PowerPoint-Folienwechsel im Kanzleramt.
CSU-Partner Markus Söder assistierte mit dem Dreifachmantra „Tempo, Tempo, Tempo“ – ein Ausdruck, der in Bayern für alles verwendet wird, was nicht konkret, aber laut ist.
Das Bürgergeld – große Klappe, keine Tat
Im Wahlkampf noch das Schreckgespenst für Bierzelt und BILD-Zeitung – im Koalitionspapier: nicht mal eine Fußnote.
Warum? „Weil’s so wichtig ist“, sagt das Merz-Umfeld. Satirisch übersetzt: Wir schieben’s, bis keiner mehr nachfragt.
Einbürgerung ohne Turbo – Integration im Zeitlupen-Modus
Eins ist sicher: Wer Deutscher werden will, soll es nicht übertreiben mit der Motivation. Schnell einbürgern? Merz sagt Nein. Er will Beharrlichkeit statt Begeisterung, Papierkrieg statt Perspektive, Landratsamt statt Lebenslauf.
Der Wolf muss weg – endlich wieder Politik mit Biss!
Ganz oben auf der To-Do-Liste des Merz’schen Realismus: * Der Wolf. Ja, richtig. Der pelzige Problemfall wird ins Jagdrecht aufgenommen. Weil Deutschland Probleme hat – und keine Zeit für Raubtiere mit PR-Beratern.
Es ist der Moment, in dem das Land denkt: Wenn wir schon Bürgergeld nicht reformieren können – dann wenigstens den Wolf.
Die Rentenreform – klingt nach Substanz, riecht nach Talkshow
Mit dabei: * Aktivrente * Mütterrente * Frühstarterrente * Vielleicht-Sonst-irgendwann-Rente
Ein Rentenpaket, so diffus wie die Silhouette von Friedrich Merz bei Nebel. Aber es steht im Koalitionspapier – und das zählt bei Merz mehr als Haushaltszahlen.
Wirtschaftsförderung per Sonderabschreibung – die Rückkehr der steuerlichen Signalpolitik
Merz bringt den „Investitionsbooster“. 30 % Sonderabschreibung für Unternehmen – endlich wieder ein Konzept, das gut klingt, schwer verständlich ist und sicher keine Krankenpflegerin betrifft.
Dazu: Körperschaftsteuer ab 2028 senken. Warum ab 2028? Weil bis dahin eh keiner mehr nachprüft, ob’s jemals beschlossen wurde.
Fazit: Deutschland regiert jetzt wie ein Konzern – mit Bonuszahlungen für die Buchhaltung und Hausverbot für Idealismus
Friedrich Merz hat geliefert: Nicht unbedingt Ergebnisse, aber Begriffe. Viele Begriffe. Sonderabschreibung. Aktivrente. Turbo-Wegfall. Investitionsbooster. Deutschland wird endlich wieder regiert wie ein BWL-Kurs mit Pressestelle.
Und wenn das nicht reicht, dann jagen wir halt noch einen Wolf.