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Ich gewinne oder keiner!
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Donald Trump, der Wahl-Reformator, der eigentlich nur seine eigene Niederlage reformieren will**
Washington D.C. – - Wenn Donald J. Trump von „Wahlreform“ spricht, meint er nicht etwa Verbesserung, Modernisierung oder Bürgernähe. Er meint: „Wie kann ich das System so umdrehen, dass ich nie wieder verliere – selbst wenn ich keine Stimmen bekomme?“ Eine simple Frage, auf die er eine noch simplere Antwort gefunden hat: Erklärung per Dekret. Staatsrechtliche Feinheiten? Bundesstaatenrechte? Gewaltenteilung? Für Trump alles linke Hexerei.
Das Dekret des Donald – Demokratie auf Rezeptblock
Am 25. März unterschreibt der Präsident höchstpersönlich ein Dekret, das sich liest wie eine Mischung aus paranoidem Manifest, Verwaltungsanweisung und Wahlkampfposter:
- Briefwahl? Nur mit DNA-Probe.
- Staatsbürgerschaftsnachweis? Bitte in dreifacher Ausführung, mit Geburtsurkunde von mindestens drei Generationen.
- Wahlcomputer? Nein danke. Besser: Papierzettel wie in Deutschland, dem Land mit „großartigen Zetteln, die niemand fälschen kann, außer vielleicht Merkel.“
Der Plan: Wer sich nicht an Trumps Anweisung hält, bekommt keinen Bundescent mehr. „No obedience, no money.“ Amerikanisch, wie Trump sich Demokratie eben vorstellt.
Gerichte sagen: Nein, Mister President – auch wenn Sie’s nicht gewohnt sind
Bezirksrichterin Denise Casper in Boston – vermutlich nach Trumps Einschätzung eine „radikale linke Antifa-Tante mit Brille“ – urteilt klipp und klar:
„Ein Präsident darf den Bundesstaaten keine Wahlregeln diktieren. Punkt.“
19 demokratisch geführte Staaten hatten gegen das Dekret geklagt – Kalifornien, New York, Washington... also Orte, die Trump ohnehin nur als „linke Kloake“ kennt. Jetzt bekommen sie Recht – und Trump eine juristische Schelle mit 50 Sternen.
Trump wittert Wahlbetrug, sobald er nicht gewinnt – und Reform, sobald er verliert
Der Mann, der bis heute nicht anerkennt, dass Joe Biden Präsident geworden ist, der seine Niederlage gegen einen alten Mann mit Sonnenbrille und Satzfindungsproblemen für „unvorstellbar“ hält, will plötzlich die Wahlregeln für alle Amerikaner festlegen.
Warum? Weil er "das System nicht mehr versteht – und deshalb glaubt, es sei manipuliert."
So ähnlich wie ein Kind, das bei Monopoly verliert und den Würfel als Soros-gesteuert bezeichnet.
Die USA als Wahl-Zirkus: Trump will Ordnung schaffen, indem er alle Jongleure feuert
Trump nennt das Wahlsystem der USA einen „Flickenteppich“, lobt Deutschland für Papierzettel, und übersieht dabei charmant, dass seine eigene Anhängerschaft in Arizona glaubt, dass Wahlzettel mit Bambusfasern aus China gefälscht wurden.
Fazit: Digitale Auszählung ist Betrug, Papier ist gefährlich, Menschen sind unberechenbar – nur Trump ist verlässlich. Zumindest in seiner Welt.
Bürgerrechtler: Trump will das Wahlrecht abschaffen – aber mit sehr schöner Flagge
Zahlreiche zivilgesellschaftliche Gruppen warnen: Das Dekret ist nicht nur ein schlechter Scherz mit Briefkopf – es ist ein gezielter Versuch, Minderheiten vom Wählen abzuhalten, ältere Menschen von Briefwahl abzuschneiden und die USA wahltechnisch zurück ins Jahr 1787 zu schicken.
Und was sagt Trump?
Vermutlich in dieser Reihenfolge:
„Die Richterin ist korrupt.“ „Die Demokraten haben wieder betrogen.“ „Ich habe das Dekret nur unterschrieben, um Wahlbetrug zu verhindern. Den von 2020. Den echten. Den alle kennen. Auch wenn es keiner beweisen kann.“ „Und übrigens: In Deutschland machen sie das mit Zetteln. Wahnsinn. Sehr ordentlich. Merkel weiß Bescheid.“
Fazit:
Donald Trump hat keine Wahlreform gemacht. Er hat einen Wutanfall mit offizieller Briefmarke produziert. Die Gerichte haben ihm erklärt, dass Demokratie nicht „Ich gewinne oder ich werfe den Tisch um“ bedeutet. Und 19 Bundesstaaten haben bewiesen: Man kann sich auch gegen den größten Twitter-Präsidenten aller Zeiten wehren – sogar mit Argumenten.