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Chicago im „Apocalypse Now“-Modus – Trumps Krieg gegen die eigene Bevölkerung

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Chicago im „Apocalypse Now“-Modus – Trumps Krieg gegen die eigene Bevölkerung

Chicagom – Wenn Donald Trump Politik macht, klingt es wie ein Hollywood-Remake, das niemand bestellt hat. Titel diesmal: „Midway Blitz“. Klingt nach einer Billigproduktion zwischen Rambo III und einem schlechten Computerspiel, ist aber leider Realität. Der Präsident hat Chicago kurzerhand zum Kriegsgebiet erklärt und seine Einwanderungspolizei ICE losgeschickt, als wären sie eine Mischung aus SWAT-Team und Zirkusclowns.

Ein Blitzangriff für die Schlagzeilen

Offiziell geht es um „Verbrechensbekämpfung“. In Wahrheit wirkt es wie eine Generalprobe für eine neue Reality-Show: „Deportation Live – Chicago Edition“. Steckbriefe angeblicher Bandenmitglieder kursieren im Netz, während die Mordrate laut Statistik sinkt. Trump aber weiß: Wer braucht Zahlen, wenn man stattdessen Angst verkaufen kann?

Einschüchterung als Staatsdoktrin

Gouverneur JB Pritzker nannte den Einsatz, was er ist: Einschüchterung. Denn während ICE-Beamte mit Skimasken durch Migrantenviertel ziehen, wird die Stadtregierung nicht mal informiert. Bürgermeister Brandon Johnson lehnt das Vorgehen ab – vermutlich auch deshalb, weil ICE in der Vergangenheit schon mal US-Staatsbürger einkassierte, deren einziges Verbrechen darin bestand, Spanisch zu sprechen oder das falsche Gesicht zu haben.

Trump zitiert „Apocalypse Now“ – und das Internet lacht

Als wäre das alles nicht bizarr genug, postete Trump am Wochenende ein KI-generiertes Bild von sich selbst: in Militäruniform, Cowboyhut, Hubschrauber im Hintergrund. Dazu das Zitat: „Ich liebe den Geruch von Abschiebungen am Morgen.“ Francis Ford Coppola dürfte sich im Grabe umdrehen – wenn er denn schon tot wäre. Stattdessen muss er nun zusehen, wie sein Filmklassiker von einem Präsidenten missbraucht wird, der den Unterschied zwischen „Kriegsministerium“ und „Arbeitsministerium“ wohl nur an der Uniform erkennt.

Der Supreme Court als Statist

Währenddessen gibt der Oberste Gerichtshof ICE freie Hand in Los Angeles. Kontrollen ohne Verdacht? Kein Problem, sagen die konservativen Richter. Hautfarbe oder Akzent reichen völlig aus, um jemanden aus dem Verkehr zu ziehen. Richterin Sonia Sotomayor legte scharfen Widerspruch ein: „Die Regierung hat praktisch erklärt, dass alle Latinos jederzeit zur Festnahme freigegeben sind.“ Doch wer hört schon auf liberale Richter, wenn man mit martialischen Pressefotos mehr Likes sammeln kann?

Bürger bereiten sich vor

Während Trump den „Geruch von Abschiebungen“ romantisiert, bereiten sich die Betroffenen auf den Ernstfall vor. In Chicago kursieren Flyer, die Migranten über ihre Rechte aufklären – eine Art Survival-Guide für den Alltag in Trumps Amerika. Gleichzeitig gingen zehntausende Menschen in Chicago und Washington auf die Straße. Ihr Motto: „Wir lieben den Geruch von Widerstand am Morgen.“

Krieg für Klicks

Was bleibt, ist das Bild eines Präsidenten, der aus Bürgern Feinde macht und aus einer Stadt ein Schlachtfeld. Statt Lösungen liefert er Soundbites, statt Sicherheit Panik. Und so steht Chicago da, wie ein unfreiwilliger Filmset: Hubschrauber am Himmel, Präsident im Cowboyhut, und eine Bevölkerung, die sich fragt, ob sie in einem schlechten Actionfilm oder doch in der Realität lebt.