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Make FIFA Cringe Again – Donald Trump, Gianni Infantino und das WM-Vorspiel im Oval Office

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Make FIFA Cringe Again – Donald Trump, Gianni Infantino und das WM-Vorspiel im Oval Office

Washington, das heilige Oval der Selbstverliebten. Es sollte ein netter, kalkulierter Fototermin sein: ein paar Fußballer von Juventus Turin, FIFA-Präsident Gianni Infantino in Polit-Hose und Donald Trump in seinem natürlichen Habitat – einem Raum mit mehr Kameras als Briefings.

Was folgte, war eine spektakuläre Machtdemonstration der Kategorie „Fremdscham-Feuerwerk mit Dauergrinsen“.

Trump stellt Fragen. Juventus schweigt. Der Rasen leidet.

Donald Trump blickt auf die Spieler von Juventus wie ein enthemmter Lehrer auf eine Schulklasse:

„Ihr spielt gegen wen? Gegen Iran, ja? Und was sagen wir zu Iran? Genau: NO ENTRY.“

Die Juve-Spieler, für gewöhnlich wortgewandt, stehen da wie Testpersonen in einem sozialen Experiment: „Was passiert mit Profifußballern, wenn der Präsident plötzlich über Raketen spricht?“

Antwort: Sie versteinern. Cristiano Ronaldo hätte wenigstens eine Sonnenbrille getragen. Die Kollegen von Juventus? Nicht mal mehr ein Lächeln auf Autopilot.

Infantino: Der Präsident, der gerne gefallen möchte – und dabei implodiert

Gianni Infantino, sonst der Chuck Norris der Fifa-Pressekonferenzen, verwandelt sich in Trumps Kuschel-Zäpfchen. Er lobt die „exzellente Zusammenarbeit“ mit Trump, spricht von einer „Willkommenskultur“ (bitte nicht lachen) und versucht, das Einreiseverbot für 19 Nationen als kulturelle Nuance zu verkaufen.

Dann passiert’s.

Trump schwenkt zu den Reportern, lacht und haut raus:

„Ich glaube nicht, dass Gianni weiß, was Einreiseverbote überhaupt sind. Gianni, was sind Einreiseverbote?“

Gianni lacht. Nicht, weil es lustig ist. Sondern weil das die einzige Reaktion ist, die ihm noch bleibt, ohne live aus dem Fenster zu springen.

"Die Welt ist willkommen!" – sagte Infantino. Dann kam Trump.

Wenige Tage vor dem Termin hatte Infantino stolz verkündet:

„Die Welt ist in Amerika willkommen.“

Trump korrigierte:

„Die Welt vielleicht. Aber nur, wenn sie Englisch spricht, Golf spielt und nicht aus Sierra Leone kommt.“

Ausnahmen für Spieler, Trainer und Tanten mit Tupperdose sind in Trumps neuem „Executive KickBan“ enthalten. Fans? Nope. Visa? Vielleicht. Und wer Pech hat, landet schneller auf der No-Fly-List als die FIFA auf der nächsten Korruptionsanzeige.

„Gianni, besorg mal Tickets für meine Freunde“ – der Präsident bestellt

Der krönende Abschluss: Trump erwähnt, dass das Juventus-Spiel „total ausverkauft“ sei – und schiebt nach:

„Aber ich hab Freunde, die wollen trotzdem hin. Vielleicht kann Gianni denen was besorgen.“

Gianni lacht. Schon wieder. Man weiß nicht, ob aus Nervosität, Selbsthass oder weil er innerlich bereits die WM 2026 an Saudi-Arabien verkauft hat.

Oval Office oder Fußballkeller? Beides gleich absurd

Trump inszeniert sich als Imperator der FIFA, Infantino als wandelndes Amen im Protokoll-Hemd, Juventus als Flankengott der Fremdscham. Die große Frage bleibt: Ist das alles noch PR oder schon Comedy?

Donald Trump jedenfalls liefert, was man von ihm kennt: Wortgewalt, Weltherrschaftsfantasien und ein Taktgefühl wie eine Einlaufhymne auf der Blockflöte.