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Make Soccer Scary Again – Trumps Klub-WM zwischen Bananenrepublik und Betonromantik
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Los Angeles, Lagerhalle 47, Stadionhinterausgang Süd: Willkommen in den Vereinigten Staaten von Autokratien, wo Fußball und Freiheit aufeinanderprallen wie Trump und ein Faktencheck. Während andernorts das runde Leder rollt, rollen in den USA Tränengaskanister durch die Straßen. Donald J. Trump, selbsternannter Oberkommandierender von allem, was sich bewegen lässt (inklusive Tacos), hat entschieden:
„Wenn wir schon keine Demokratie haben, dann wenigstens die Klub-WM!“
Und so beginnt das glanzvolle Turnier – gesponsert von Saudi-Arabien, organisiert von der FIFA, moderiert von Fox News – im epischen Schatten brennender Mülltonnen, leerer Stadionränge und patriotisch lackierter Panzer.
Der Präsident als Pyromane mit Pfeife
Kaum hatte Trump sein Lieblingsmilitär ausgepackt („Ich nenne sie meine National-Fußballgarde“), krachte es in Kalifornien. Proteste gegen ICE-Massendeportationen werden zur Vorband der Eröffnungsfeier. Während Lionel Messi aufläuft, wird draußen ein Fan wegen illegalem Tragen eines Schalke-Trikots verhaftet.
Trump:
„Ich liebe Fußball. Ich war selbst ein großartiger Spieler. Ich habe einmal alleine gegen Mexiko gewonnen. 87:0. Ich habe sogar die Mauer verteidigt.“
Die FIFA jubelt. Endlich ein Turnier mit echter Durchschlagskraft – im wörtlichsten Sinne. Sicherheitskräfte im Stadion tragen nicht nur Walkie-Talkies, sondern auch M4-Sturmgewehre. Sicher ist sicher. Und wer sich über schlechte Sicht beschwert: Das sind keine Nebelschwaden, das ist patriotisches Tränengas.
Stadion, Stacheldraht, Streamingrechte
Die FIFA hat’s geschafft: ein Turnier mit 32 Vereinen, 0 Atmosphäre und -3 Promille Charme. Zuschauer? Fehlanzeige. Selbst Thomas Müller winkt ins Leere. Die Tribüne antwortet mit einem leisen Pfeifen – vermutlich von einem Drohnenpiloten über dem Stadiondach.
DAZN überträgt exklusiv – gekauft für eine Milliarde Dollar, bereitgestellt vom saudischen PIF-Fonds, der so transparent agiert wie Trumps Steuererklärung. Angeblich hat DAZN auch die Rechte an Trumps nächstem Reality-Format erworben:
„Deport oder Support – der patriotische Stadioncheck“
Die Idee: Jeder Fan muss beim Einlass durch ein ICE-Casting. Wer tanzt wie ein echter Amerikaner, darf rein. Wer „Fußball“ statt „Soccer“ sagt – zack, ab ins Flugzeug. Mitreißende Unterhaltung für die ganze Familie!
Auswärtsspiel ins Ungewisse
Besonders gefährlich: Fans mit Migrationshintergrund. Mexikanische Monterrey-Anhänger zögern: Stadion oder sofortige Staatsflucht?
„Ich wollte Messi sehen, jetzt sitze ich in Einzelhaft mit einem Bayern-Fan“, berichtet ein Betroffener aus Guantanamo-Sektor G.
Die Behörden warnen: „Fußballbegeisterung ist kein Asylgrund.“ Trump hingegen bleibt gelassen:
„Wir bauen keine Lager. Wir bauen Eventhotels mit Gittercharme und All-Inclusive-Überwachung. It's luxurious, folks.“
Geburtstagskrieg mit Trophäen-Ersatz
Der erste Spieltag fällt „zufällig“ auf Trumps Geburtstag – gefeiert mit einer Panzerparade inklusive Marschmusik, Hüpfburg und Maultierritt. Das Militär zeigt Flagge, Infantino zeigt Sponsoren, Trump zeigt sich selbst – von hinten, vorne, oben, innen.
Die Eröffnungsrede beginnt mit:
„Ich bin wie Pelé, nur besser. Ich habe den Fußball erfunden. Und auch den Ball.“
Ein leises Rauschen geht durchs Land. Ob Jubel oder Stromausfall – unklar.
Wenn das Spiel politischer ist als das Weiße Haus
Trumps Klub-WM ist kein Sportfest. Es ist eine Mischung aus Diktatoren-Show, Reality-TV und Notstandsübung. Der Ball ist rund, aber Amerika ist eckig geworden. Zwischen Abschiebungen und Anstoßzeiten bleibt nur ein Gefühl: Angst als Turniersponsor.
Vielleicht gewinnt Bayern. Vielleicht Messi. Aber der wahre Gewinner steht schon fest: Trumps Ego – geehrt mit dem goldenen Selfie-Stab in M16-Optik.
Und am Ende ruft er von der Siegerehrung:
„Ich bin der GOAT – Greatest Of Autocrats Today.“
Standing Ovations aus den Lautsprechern. Die echten Menschen sind längst weg.