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Mützenich, der Mann, der zu früh zum Weltfrieden kam

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Mützenich, der Mann, der zu früh zum Weltfrieden kam

Von einem, der auszog, das Denken zu retten – und unterwegs die SPD verlor.

Rolf Mützenich, der ewige Mahner, der sanfte Gralshüter des geopolitischen Bauchgefühls, hat es mal wieder gewagt: Er hat ein Manifest unterschrieben. Kein Parteibuch verbrannt, kein Panzer angezündet, nein – ein Manifest! Mit Worten! Gedanken! Pazifismus! Und dann wundert er sich, dass ihn seine eigene Partei behandelt, als hätte er Putins Datscha bei Airbnb gelistet.

„Ich verspüre Ekel, wenn ich Putins Namen nur höre“, sagt Mützenich. Ja, das ist glaubwürdig – denn so eklig wie das Manifest war es wirklich: Es roch nach Abrüstung, Diplomatie und sozialdemokratischer Resthirnmasse. Igitt!

Pistorius, der Panzerminister mit den SPD-Initialen im Stahlhelm, nannte das Ganze „Realitätsverweigerung“. Dabei weiß Pistorius doch gar nicht, was Realität ist – er lebt in einer Welt, in der man Probleme mit Leopard-II-Panzerbataillonen und kernigen Sätzen löst wie:

„Frieden schaffen mit mehr Budget.“

Und Olaf Lies? Der reagierte wie jemand, dem man das letzte Currywurstbrötchen weggenommen hat: beleidigt, empört und sehr laut für Niedersachsen.

Die wahre Tragik:

Mützenich wollte einfach mal über den Krieg reden – und landete in der Schusslinie seiner eigenen Friedenspartei. Früher hätte man ihn „Überzeugungstäter“ genannt – heute heißt das „Putin-Flüsterer mit Naivitätshintergrund“.

Der Vorwurf: Er rede nicht genug über russische Kriegsverbrechen. Sein Fehler: Er redet überhaupt.

Und dann kam der Bundesparteitag.

Geplant: eine Ehrung für den Fraktionschef. Gekommen: der Fraktionschef nicht. Begründung: andere Termine. Vermutlich ein Sockenstrick-Workshop mit Egon Bahr im Geiste oder eine Friedensmeditation auf dem Parkplatz von Ramstein. Vielleicht auch einfach Netflix und Rotwein. Oder ein Videocall mit Papst Franziskus über „die Rückkehr der Vernunft“.

Gerhard Schröder meint dazu:

„Wenn ich mir das Manifest so anschaue – da ist mehr Weltfremdheit drin als in Robert Habecks Heizungsverordnung. Aber wenigstens hat Mützenich Rückgrat. Auch wenn es aus Zimtstangen besteht.“

„Die SPD braucht Leute wie Mützenich – damit sie sich daran erinnern kann, wie sich Opposition anfühlt. Sogar in der Regierung.“

„Und wer einen Mann wie Pistorius als Friedensberater hat, der braucht keine Feinde mehr – der hat schon eine eigene NATO in der Parteizentrale.“

Rolf Mützenich ist kein Putinversteher. Er ist ein Realitätsverleugner zweiter Klasse mit der emotionalen Stabilität eines Adventskranzes. Aber wenigstens will er reden – bevor er schießt. Und das, liebe Genossen, war früher mal Grundbedingung für das SPD-Parteibuch. Heute reicht dafür ein Like bei Kevin Kühnert.