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Da kannste dich ja gleich beerdigen lassen – aber bitte ohne Feiertag!
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- tmueller
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Hey Leute, mal ganz ehrlich: Wat ist eigentlich los in diesem Land? Kaum drehste dich einmal am Feiertag im Bett um und denkst „ach geil, Montag frei“, kommt direkt so’n Chef-Messias um die Ecke und ruft: „Wirtschaft retten wir nur noch mit ‘nem Excel-Meeting an Karfreitag!“
Und ich sach mal so, Freunde: Wenn du beim Grillen am 1. Mai die Rauchschwaden von Bertram Brossardt riechst, der ruft: „Weg mit dem Ostermontag, bringt nix fürs Bruttoinlandsprodukt!“, dann weißt du: Der Mann hat das letzte Mal Lebensfreude beim Aktiendepot sortieren empfunden.
Feiertag? Kenn ich nicht – ich hab ne Deadline!
Jetzt mal ohne Quatsch: In Bayern – dem Land mit mehr Feiertagen als Weißwürsten – wollen die Wirtschaftsbosse ausgerechnet dort ans Feiertags-Buffet. Das ist ungefähr so, als würde ein Veganer sagen: „Ich mach jetzt Werbung für Leberwurst.“
„Arbeiten für das Vaterland!“, sagen die. Und ich denk mir: Wessen Vaterland?! Ich kenn keinen Vater, der will, dass sein Kind an Heiligabend noch PowerPoint-Präsentationen über Maut-Einnahmen vorbereitet.
0,2 % BIP – oder: Wie man mit Mikrowachstum Makrostress macht
Der Hüther vom IW rechnet vor: Ein gestrichener Feiertag bringt 8,6 Milliarden. Und ich sach euch: Wenn ich für jeden Cent, den ich durch Lachen bei dieser Zahl verloren hab, ‘nen Feiertag kriegen würde – ich wär bald heiliggesprochen.
Denn was heißt das in echt? 0,2 % mehr Wirtschaftswachstum. Also in etwa die Wirkung, wenn du ‘nem Elefanten ‘ne Speed-Kapsel gibst und erwartest, dass er plötzlich Ballett tanzt.
Feiertag statt Fachkräftedebakel – aber Hauptsache, der Kalender blutet
Anstatt sich mal um Kinderbetreuung zu kümmern – also die echte Stellschraube, damit Mütter nicht weiter in Teilzeit gefangen sind – kommt wieder der Vorschlaghammer: „Lasst uns doch einfach kollektiv alle nerven!“ Genial. Das ist so, als würde dir der Arzt bei Kopfschmerzen sagen: „Wir schneiden dir einfach das Hirn raus – dann tut’s auch nicht mehr weh.“
Und was sagen die Kirchen?
Die wollen Feiertage behalten – ist ja klar, sonst müssen sie ihren einzigen Marketingkanal dichtmachen. Aber selbst der DGB sagt: Feiertage sind Teil unserer Kultur. Und ich finde: Wer keinen Feiertag mehr will, der sollte mal einen Tag mit mir bei 36 Grad im Kostüm im ZDF-Fernsehgarten stehen. Danach schätzt du Fronleichnam wieder ganz anders.
Feiertagsformel: Lieber still beten als still bluten
Ich mach’s kurz: Wenn du denkst, du rettest die Wirtschaft, indem du den zweiten Weihnachtsfeiertag abschaffst, dann glaubst du auch, dass sich Probleme in der Ehe mit noch mehr gemeinsamer Steuererklärung lösen lassen.
Freunde: Feiertage abschaffen is wie Pommes ohne Mayo – möglich, aber traurig.
Und wenn du mal wieder denkst: „Och, der Montag nach Pfingsten war doch ganz nett zum Ausschlafen…“, dann schreib ne Postkarte an Herrn Brossardt: „Danke für nix – aber ich arbeite jetzt noch lieber langsamer.“
Denn: Mehr Arbeit ohne Sinn macht niemand produktiver – nur mürber. Und darauf erstmal ‘nen Feiertagskaffee. Oder zwei. Oder zwölf.