Satiressum – Satire. Scharf. Subversiv.
Veröffentlicht am
Politik

Oliver Krischer – Der Verkehrsvermeider mit Umweltwurzeln im Ministerrang

Autor
Oliver Krischer – Der Verkehrsvermeider mit Umweltwurzeln im Ministerrang

Oliver Krischer ist Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen – ein Amt, das klingt wie ein grünes Bullerbü mit Stauprognose.
Er ist die menschgewordene Ladesäule der Landesregierung, das Sprachrohr des Regenwurms, der Schutzpatron der ökologischen Verkehrswende – und das alles im Anzug aus Bio-Baumwolle.

Krischer führt ein Ministerium, in dem sich Umweltschützer, Verkehrsplaner, Moorliebhaber, Betonbauer, Insektenhoteldesigner und Tunnelgräber jeden Tag gegenseitig verklagen würden – wenn nicht er da wäre, um alle mit einem Beteiligungsverfahren zu beruhigen.

Der Minister, der CO₂ in der Atemluft misst

Krischer kommt aus der Grünen-DNA. Das sieht man, das hört man, das riecht man (nach Humus, nicht nach Diesel).
Er spricht über Treibhausgase wie andere über Familienmitglieder: „Ich kenne sie alle, und ich weiß, wer die Stimmung versaut.“
Er steht für eine Politik der ökologischen Machbarkeit – wobei „machbar“ gerne bedeutet:

„Wir haben ein 96-seitiges Papier mit Vorschlägen, die leider alle gegen Baurecht, Eigentumsrecht oder das Wetter verstoßen.“

Er ist der einzige Minister, der bei der Eröffnung eines Autobahnabschnitts eine Trauerminute für das zerstörte Biotop einfordert – inklusive Froschgedenkstein.

Verkehrspolitik: Bitte wenden Sie jetzt! Nein, andersrum.

Als Verkehrsminister liebt Krischer vor allem eins: Verkehrsvermeidung.
Er träumt von autofreien Innenstädten, schattigen Fahrradautobahnen und ICEs, die mit Biostrom und Vogelgezwitscher betrieben werden.
Und wenn er doch mal über neue Straßen redet, dann nur als „temporäre Zivilisationsübergangsinfrastruktur“.

Krischer kämpft für Busse, in denen man WLAN, Bio-Kaffee und eine geführte Meditation bekommt –
nur leider fährt der Bus nie, weil die Streckenführung mit den Krötenwanderungsrouten kollidiert.

„Mobilität muss nachhaltig sein“, sagt Krischer.
Die Pendler im Ruhrgebiet sagen: „Wir wollen nur ankommen.“

Naturschutz mit Verwaltungsakt

Als Umweltminister ist Krischer der einzige Mensch, der bei einem Waldspaziergang fünf Baumarten, drei Richtlinienverstöße und eine seltene Mückenpopulation erkennt – in den ersten zehn Metern.
Er spricht mit Inbrunst über Artenvielfalt, auch wenn er gleichzeitig erklären muss, warum beim Bau des dritten Autobahntunnels leider ein Auerhuhn geopfert wurde.

„Es war eine schwierige Abwägung. Aber das Huhn hätte ohnehin Probleme gehabt, klimatisch.“

Krischer jongliert mit FFH-Richtlinien, Lärmaktionsplänen, Flächenentsiegelungen und Vogelschutzzonen, während andere Kabinettsmitglieder noch rätseln, ob „Moorschutz“ ein neues Start-up ist.

Minister für das große Ganze (und die kleinen Krabbeltiere)

Oliver Krischer ist kein Lautsprecher. Er ist ein Summton auf Landesebene.
Er wirkt nie hektisch, selbst wenn ihm das Verkehrsministerium brennende Autos meldet und gleichzeitig ein Umweltverband in Düsseldorf eine Klage gegen seine eigene Behörde einreicht.
Er bleibt gelassen.
Wie ein Faultier mit Referendariat.

Er glaubt an langfristige Prozesse.
An Dialog.
An erneuerbare Lösungen.
Und daran, dass man mit Geduld sogar den ÖPNV sanieren kann – wenn man nur genügend Fördermittel, Geduld, europäische Richtlinien und Glück hat.

Oliver Krischer – Der Mann, der mit dem E-Roller durchs Verwaltungschaos fährt

Oliver Krischer ist kein Politiker – er ist ein Zustand.
Ein ökologisch balancierter Aggregatzustand zwischen Betonmischung und Baumrinde.
Er ist der Typ, der beim Pressetermin zur Verkehrswende statt Bänder durchzuschneiden lieber Fahrradreifen aufpumpt – klimaneutral natürlich.
Er hat es geschafft, die Begriffe „Naturschutzgebiet“ und „Tankstelle“ in einem Satz zu nennen, ohne dass jemand gelacht oder geweint hat.

Und wenn man ihn fragt, wie man Umwelt, Verkehr und Naturschutz gleichzeitig retten kann, sagt er:

„Mit einem Pilotprojekt. Und Beteiligung. Viel Beteiligung. Sehr viel Beteiligung.“