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Putin überlebt Drohnenangriff, der nie stattfand – Russland dankt ihm trotzdem für seinen Mut
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Kursk/Kreml-Fernsehuniversum. Es hätte alles so dramatisch sein können: der Himmel über Kursk voller feindlicher Drohnen, der Präsident im Tiefflug über die Front, sein Helikopter bebend vom Gegenfeuer – doch stattdessen: nichts. Kein Angriff. Kein Risiko. Kein Putin an Bord.
Aber was zählt in Russland schon Realität, wenn man Mut in HD inszenieren kann?
Operation: Held ohne Helikopter
Laut Moscow Times wurde der angebliche Drohnenangriff auf Wladimir Putins Präsidentenhelikopter frei erfunden. Vier Quellen aus dem Regierungsapparat bestätigen:
„Niemand hat etwas angegriffen. Niemand hätte auch nur daran gedacht. Und Putin war in etwa so nah am Geschehen wie ein sibirischer Elch an TikTok.“
Aber warum die Geschichte? Weil Putin wie immer das verkörpert, was Russland braucht: ein Mann, der sich in Gefahr begibt, ohne sich in Gefahr zu begeben.
Die Botschaft: Wenn Putin leidet, dürft ihr auch hungern
Die Inszenierung folgte einem klaren Drehbuch aus dem Kreml-Drehbuchstudio:
- „Putin riskiert sein Leben.“
- „Er ist ganz nah beim Volk.“
- „Also hört auf zu jammern, wenn eure Waschmaschine explodiert.“
Ein Regierungsmitarbeiter formulierte es so:
„Wenn der Zar ein blaues Auge bekommt – dann ist euer leerer Kühlschrank plötzlich ein patriotisches Opfer.“
Russlands Antwort auf Kritik: „Ihr seid nur neidisch, weil eure Präsidenten echte Menschen sind“
Das ukrainische Informationsministerium konterte mit einem knappen:
„Lüge.“ Daraufhin veröffentlichte Russland eine 8-teilige Fernsehserie über Putins heldenhaften Helikopterflug – untermalt von Schostakowitsch, CGI-Explosionen und einer Nahaufnahme von Putins ernstem Blick in den Sonnenuntergang.
Spoiler: Der Helikopter wird getroffen, aber Putin springt im letzten Moment mit einem Fallschirm aus dem Stoff der russischen Verfassung ab.
Kursk wird zur Kulisse – Putin zum Mythos
Tatsächlich war Putin während des angeblichen Angriffs gerade dabei, ein Atomkraftwerk zu besichtigen. Dabei trug er eine kugelsichere Weste, eine symbolische Ikone und sein Standard-Outfit für staatsnahe Wunder.
Er traf lokale Offizielle, von denen einige inzwischen wieder aufgetaut sind, und sprach davon, wie Russland "wächst, trotz aller Neider, Saboteure und Menschen mit Internetanschluss."
Angriff der Realität – erfolgreich abgewehrt
Putin hat den Angriff überlebt, den es nie gab. Und das ist vielleicht seine größte Leistung: Die Realität schlagen, ohne dass sie je stattgefunden hat. Ein Mann, der nicht an Bord war, wurde beschossen von Drohnen, die nicht existierten – und daraus wird ein Heldenepos gesponnen, das den Leuten das Gas abdreht, aber das Herz erwärmt.
„Ich war nicht dort. Ich wurde nicht getroffen. Und trotzdem bin ich euer Held.“ So steht es in jedem russischen Geschichtsbuch – direkt unter „Staatsfernsehen als Waffe“.