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Trump, Truppen und Tohuwabohu – Los Angeles im Ausnahmezustand, der Präsident im Angriffsmodus

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Trump, Truppen und Tohuwabohu – Los Angeles im Ausnahmezustand, der Präsident im Angriffsmodus

Fort Bragg / Los Angeles – Wo andere deeskalieren, wirft Trump Benzin aufs Mikrophon Inmitten brennender Mülltonnen, mexikanischer Flaggen und apokalyptischer Straßenblockaden tritt Donald J. Trump ans Pult und brüllt sinngemäß: „Ich allein kann das Chaos beenden – mit Truppen, Tweets und totaler Theatralik.“

Vor Soldaten in North Carolina kündigt er an, was man in Los Angeles längst spürt: „Wir lassen nicht zu, dass eine amerikanische Stadt von einem ausländischen Feind überrannt wird.“ Was übersetzt so viel heißt wie: „Ich habe 'Independence Day' zu oft gesehen – und jetzt ist Kalifornien dran.“

4000 Nationalgardisten, 700 Marines und ein Präsident im Kampf gegen ... alles

Seit Tagen gleicht Downtown L.A. einem dystopischen Videospiel: Feuerwerkskörper als Stimmungstest, Blendgranaten im Dauereinsatz, Plünderer mit TikTok-Kanälen und hupende SUVs als Opernkulisse.

Und während Bürgermeisterin Karen Bass verzweifelt eine Ausgangssperre verhängt und Gavin Newsom versucht, sich die Anarchie schönzureden, kommt Trump mit dem rhetorischen Panzerschlag: „Das sind keine Demonstranten – das sind Tiere!“ Ein Statement, so subtil wie ein Vorschlaghammer im Porzellanladen der Demokratie.

Ausländische Flaggen? Mexiko marschiert auf dem 101 Freeway!

Ein paar Dutzend Demonstranten schwingen mexikanische Flaggen auf einer der Hauptverkehrsadern von L.A. – für Trump der endgültige Beweis: „Es ist eine Invasion!“ Andere würden sagen: „Es sind Leute mit Symbolen, schlechten Slogans und Wut auf das Migrationssystem.“

Trump hingegen sieht die Szene vermutlich in Zeitlupe mit dramatischer Musik: Helikopter kreisen, Fahnen flattern, ein Mann im Trump-Merch ruft im Hintergrund: „Build the Wall – auch um L.A. herum!“

Newsom und Bass: Politik mit Placebo-Effekt

Karen Bass ruft den Notstand aus. Gavin Newsom spielt Krisenmanager mit Instagram-Filter. Und während beide noch diskutieren, ob sie überhaupt mit dem Präsidenten sprechen wollen, marschieren 700 Marines auf, als würde L.A. am nächsten Morgen in „Little Fallujah“ umbenannt.

Trumps Fazit: „Ich hab’s euch gesagt. Ihr kriegt das nicht in den Griff. Aber ich? Ich schick das Militär. Und ein paar Kamerateams.“

Stadt der Engel im Ausnahmezustand – der Präsident im Dauerfernsehen

Explosionen, Sirenen, zugenagelte Läden, brettharte Polizeieinsätze – und mittendrin ein Präsident, der sich als Retter inszeniert, während er den Brand mit Sprach-Treibstoff füttert: „Europa wird das auch bald erleben. Die haben keine Ahnung, was auf sie zukommt!“

Wenn es nach Trump geht, ist L.A. nur der Anfang. Ein Übungsplatz für den Ernstfall. Ein Feldversuch für den totalen Einsatz. Und ein sehr guter Anlass, mal wieder „nationale Souveränität“ zu rufen, während in Wahrheit nur die Einschaltquote zählt.

Wenn Trump auf Krise trifft, wird jedes Mikrofon zum Megafon

Los Angeles brennt – und Trump glüht mit. Er erklärt die Proteste zum Angriff, die Polizei zum Heer, sich selbst zum Retter. Und am Ende des Tages weiß keiner mehr: Ist das noch Politik – oder schon Pay-Per-View?

Für Trump jedenfalls klar: „Ich bin nicht der Präsident Amerikas – ich bin der Hauptdarsteller einer Staffel namens 'The Purge: West Coast Edition'.“