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Brüder im Geiste – oder: Wenn zwei Billionäre sich lieb haben

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Brüder im Geiste – oder: Wenn zwei Billionäre sich lieb haben

Mar-a-Lügen – Florida. Donald J. Trump, 47-facher Reality-Star, einmaliger Präsident und mehrfacher Gerichtstourist, ist mal wieder das Opfer einer gigantischen Hexenjagd. Dieses Mal geht’s nicht um Wahlen, nicht um Stormy Daniels, nicht um Dokumente im Badezimmer, sondern – haltet euch fest – um seine alte Flamme... äh, seinen alten „Bruder“: Jeffrey Epstein.

„Ich kannte ihn kaum, aber wir waren wie siamesische Milliardäre“

Die schlüpfrige Bombe ließ niemand Geringeres platzen als Stacey Williams, Ex-Freundin von Epstein, Model der Neunziger, und laut Trump wahrscheinlich „eine von diesen Leuten, die niemand kennt, obwohl sie da waren“. In einem Interview erklärte sie, Epstein habe Trump als seinen „Bruder“ bezeichnet. Und das im emotionalen Sinne, nicht im DNA-Test – wobei… bei dem Ego? Möglich wär’s.

„Sie standen sich sehr, sehr nahe“, so Williams. Was konkret heißt: gleiche Partys, gleiche Tanzschritte, gleiche Begeisterung für minderjährige Models. Trump, der sich inzwischen in Interviews benimmt wie ein schlecht programmierter Lügendetektor, bestreitet natürlich alles. „Ich war nie da. Ich kannte den Typ nicht. Ich war vielleicht mal am Buffet“, so der Ex-Präsident – mit vollem Mund und leerem Gewissen.

Trump und Epstein: Die Partychroniken

Alte Videoaufnahmen zeigen Donald „Ich tanze wie ein betroffener Erdbebenzeuge“ Trump Seite an Seite mit Epstein auf Parties, wo der Altersdurchschnitt der Gäste so niedrig war, dass die Limousinen Kindersitze hatten. Aber Trump? Der will sich an nichts erinnern. „Ich zeichne keine Bilder, ich zeichne keine Frauen, und ich zeichne keine Erinnerungen“, sagte er zuletzt auf Truth Social, wo Fakten sterben und Tweets leben.

„Ich habe sie nie begrapscht, aber wenn, dann hätte sie es geliebt!“

Stacey Williams bringt in dem Interview nicht nur Trumps Erinnerung, sondern auch sein Toupet ins Wanken. Sie wirft ihm vor, sie in den 90ern gegen ihren Willen begrapscht zu haben. Trump dementiert natürlich und ergänzt: „Wenn ich jemanden begrapsche, dann ist das ein Kompliment!“ – Der Charme eines verrosteten Dönerspießes.

Aber man kennt das ja: Trump bestreitet, lügt, lenkt ab – wahrscheinlich wird er demnächst verkünden, dass Hunter Biden eigentlich Epstein war und die Clinton-Stiftung für die Partyeinladungen verantwortlich ist.

Kundenliste? Welche Kundenliste?

Während Millionen Amerikaner auf die Veröffentlichung von Epsteins Kundenliste warten, hofft Trump, dass sein Name irgendwo zwischen „Brad Pitt“ und „Barack Obama“ alphabetisch untergeht – idealerweise unter „T“ wie „Tarnung“. Die Liste ist „Fake News“, „Erfunden von CNN“, „Eine Hexenjagd“, „Schlimmer als Pearl Harbor“ – je nachdem, welchen Tag sein Sprachassistent gerade hat.

Der Donald-Moment

Trump steht mal wieder mit dem Rücken zur Wand – und zwar nicht der Mauer, die Mexiko bezahlen sollte. Sondern der Wand im Gerichtssaal. Mit jeder neuen Enthüllung über seine Epstein-Verbindung wird es schwieriger, sich rauszuwinden. Aber keine Sorge: Mit etwas Glück, dreister Lüge und einer Neuauflage von „The Apprentice: Gerichtsstaffel“, schafft es Trump auch diesmal, aus der Affäre eine Realityshow zu machen.

Bis dahin heißt es für uns: Popcorn raus, Kundenliste abwarten – und immer dran denken: Wer lügt, muss gut zeichnen können. Nur Trump halt nicht.

Hinweis: Diese Satire basiert auf öffentlich bekannten Behauptungen, Aussagen und stilistischen Eigenheiten Donald Trumps. Alle Personen sind real, alle Aussagen überzeichnet, aber nicht ganz unwahrscheinlich.