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Friedrich Merz zündet durch – für Technologieoffenheit, gegen Realität

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Friedrich Merz zündet durch – für Technologieoffenheit, gegen Realität

Berlin, Parkhaus der Zukunft (mit Benzingeruch): Kanzler Friedrich Merz, Deutschlands amtierender Fahrlehrer der Vergangenheit, hat wieder einmal den Rückwärtsgang mit dem Fortschritt verwechselt. Anlass ist eine eventuell mögliche Überlegung der EU-Kommission, vielleicht irgendwann in weiter Ferne Verbrenner aus Mietwagenflotten zu verbannen. Für Friedrich Merz ein klarer Fall von: Vorsätzlichem Hochverrat an der deutschen Zündkerzenkultur.

"Technologieoffenheit!", ruft Merz in ein verbeultes Mikrofon. „Wir wissen ja noch gar nicht, ob Elektromobilität überhaupt funktioniert – oder nur eine perfide Verschwörung von Greta Thunberg und Elon Musk ist!“

Während Norwegen sich schon elektrisch zum Nordkap surrt, schlägt Merz den Fahrplan von 1984 auf und verkündet: „E-Autos? Viel zu neu. Da fehlen mir noch die Studien aus dem Kaiserreich.“

Elektroautos? Nur was für Hipster mit Solarzopf

Merz zweifelt laut daran, ob E-Autos „marktfähig“ seien. Klar, wer sein Radio noch per Drehknopf bedient und glaubt, Bluetooth sei eine Hautkrankheit, der hält eine Tesla-Ladestation wahrscheinlich für einen kommunistischen Stromaltar.

„Die deutsche Automobilindustrie ist das Rückgrat Europas!“, so Merz, während hinter ihm ein Audi A6 leise seinen Dieselfilter wegheult.

Dass mittlerweile 18,4 % der Neuzulassungen E-Autos sind? Nebensächlich. Schließlich ist Friedrich Merz der Mann, der noch wartet, dass der VW Käfer ein Comeback feiert – mit Kurbelfenster, Aschenbecher und Lenkung durch die FDP.

Brüssel spinnt – und Friedrich dreht am Gaspedal

Die EU-Kommission hat eigentlich noch gar nichts beschlossen. Aber das hält Kanzler Merz nicht auf: Er sieht bereits den Untergang des Abendlands – eingeleitet durch einen batteriebetriebenen Fiat Panda, der lautlos durch ein urbanes Feindbild rollt.

„Wir wollen nicht, dass irgendjemand den Bürgern vorschreibt, was sie fahren sollen!“, sagt Merz und holt dabei zum Doppelschlag aus: gegen Elektromobilität und gegen Realität.

Fun Fact: Dieselbe Regierung will übrigens weiterhin, dass Bürger alle paar Monate ein Auto für 70.000 Euro kaufen, nur bitte nicht mit Stecker. Die Stromrechnung ist schließlich ideologisch aufgeladen.

Technologieoffenheit – der neue Euphemismus für: Ich hab keine Ahnung

Für Merz ist „Technologieoffenheit“ die rhetorische Knautschzone, mit der man jeden zukunftsorientierten Vorschlag ausbremsen kann – ganz ohne Airbag.

Das Prinzip ist einfach: – Solarpanels? Unbewiesen. – E-Autos? Unklar. – Wasserstoff? Klingt futuristisch, also verdächtig. – Verbrenner? Bewährt seit 1886 – damit fahren wir auch ins Jahr 2086. Mit Doppelkupplung.

Friedrich Merz – Der letzte Benzinritter der EU

Wenn es nach Friedrich Merz ginge, würden wir heute noch mit dem Lanz Bulldog zur Arbeit tuckern und dabei stolz verkünden: „Kohle ist auch nur ein Akku in Zeitlupe.“

Er ist der Kanzler, den das Gestern verdient hat. Ein politischer Tankwart im Business-Anzug, der mit Super im Herzen und Bleifrei im Kopf gegen alles kämpft, was sich bewegt – aber bitte elektrisch nicht!