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Jeffrey Who?“ – Wie Donald Trump die Epstein-Affäre zu einer Reality-Soap ohne Finale macht

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Jeffrey Who?“ – Wie Donald Trump die Epstein-Affäre zu einer Reality-Soap ohne Finale macht

Von Wahrheit, MAGA-Drama und einem Präsidenten im eigenen Spinnennetz

Washington D.C., Studio 1A der Post-Faktischen Nachrichtenwelt – Donald J. Trump, einziger rechtmäßig gewählter Präsident aller Parallelwelten (außer Disney+), steht unter Feuer. Aber nicht etwa von Demokraten, Kommunisten oder Windrädern – sondern von den eigenen MAGA-Jüngern. Grund: Die Akte Epstein ist zu! Zu einfach. Zu still. Zu... leer.

Justizministerin Pam „Blondie“ Bondi hat sich erdreistet, öffentlich mitzuteilen, was im Trumpiversum als Hochverrat gilt: „Es gibt keine belastbare Kundenliste.“ Keine VIPs, keine Clintons, keine Teufelsanbeter, keine reptiloiden Hollywood-Produzenten. Einfach: nichts. Und das ist in einer Welt, die von Verschwörungen lebt wie Trump von Burgern, ein Desaster.

Trumps verzweifelter Reality-Check

„Was ist los mit meinen Leuten?“, schreibt Trump auf Truth Social – der Plattform, auf der Fakten auf Wunsch gegen Treuepunkte eintauschbar sind. Seine „Jungs und Mädels“ (MAGA-Matrosen der ersten Stunde) rebellieren, weil das Epstein-Drehbuch plötzlich kein Staffelfinale bietet. Keine Liste? Kein tiefer Staat? Keine Netflix-Doku?

„Wir haben eine perfekte Regierung“, jammert der Mann, der einmal erklärte, dass der Zweite Weltkrieg „nicht sein bester Deal“ war. Doch selbst das hilft nichts. In den Untiefen der MAGA-Foren tobt der Aufstand: Bondi soll weg. Sofort. Am besten gegen eine echte Verschwörung ausgetauscht.

Der tiefste Deep State aller Zeiten

Die Justizministerin und FBI-Dauerkandidat Kash Patel veröffentlichten ein Memo, das so glatt klingt, als wäre es vom Papst und Kim Kardashian gemeinsam abgesegnet worden: „Epstein hat Suizid begangen. Es gibt keine Kundenliste. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.“

Die Folge? Radioguru Alex Jones (bekannt für Aussagen wie „Wasser macht Frösche schwul“) tobt. Er sieht schon den nächsten Schritt: Epstein habe nie existiert. Und Trump sei nur ein Hologramm von Barack Obama.

Laura Loomer, MAGA-Influencerin mit dem Einfühlungsvermögen eines Presslufthammers, verlangt, dass Trump Bondi „feuert, feuert, feuert!“ – ganz so, als wäre sie ein schlecht gelaunter Praktikant bei The Apprentice.

Trump und Epstein: Bros before Bros?

Dass Trump 2002 sagte, Epstein sei ein „toller Typ“, der wie er „junge Frauen liebt“, macht die Sache auch nicht besser. Immerhin hat der Präsident seither gelernt: Wer keinen Skandal will, darf einfach nie irgendwas gesagt haben. Oder: sagen, man habe nichts gesagt. Oder sagen, dass man gesagt hat, dass man nie gesagt hat, was man gesagt hat. So funktioniert moderne Führung.

Wutbürger ohne Kompass

Und so bleibt das MAGA-Schiff steuerlos. Die Kapitäne wollen mehr Drama, mehr Aufklärung, mehr Namen. Trump dagegen will nur Ruhe. Seine Message: „Verschwendet keine Zeit mit Epstein. Der interessiert keinen!“ (Übersetzung: Der interessiert MICH nicht. Und ich bin das Volk.)

Wenn der Deep State keine Lust mehr hat

Was bleibt ist eine epische Tragikomödie:

  • Die Liste war nie da.
  • Die Ministerin bleibt.
  • Der Präsident vergisst.
  • Die Basis tobt.
  • Und Epstein... nun ja, lebt laut Telegram irgendwo in Texas – mit Elvis, Lady Di und einer Flasche Bleiche.