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Politik

Gnade auf dem Golfplatz – Donald Trump und das Maxwell-Debakel zwischen Sandbunker und moralischer Kernschmelze

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Gnade auf dem Golfplatz – Donald Trump und das Maxwell-Debakel zwischen Sandbunker und moralischer Kernschmelze

Turnberry, Schottland – Donald J. Trump, der erste US-Präsident mit Handicap auf dem Golfplatz und im Rechtsverständnis, hat sich wieder einmal in Stellung gebracht – diesmal nicht vor einem Putt, sondern vor einem Mikrofon. Und wie so oft, wenn Trump spricht, wissen selbst die Worte am Ende nicht mehr, wie sie da hingekommen sind.

Thema diesmal: Jeffrey Epstein. Oder wie Trump ihn nennt:

„Ein sehr umstrittener Typ, aber – wichtig – tot. Sehr tot. Ganz ehrlich, ich kenn niemanden, der toter ist.“

Und gleich hintendran: Ghislaine Maxwell, Epsteins rechte Hand, linkes Ohr und moralischer Kompass aus der Unterwelt. Die Frage: Begnadigung? Trumps Antwort:

„Ich will da nicht drüber sprechen. Aber ich könnte. Wenn ich wollte. Tue ich aber nicht. Noch nicht. Vielleicht. Mal sehen.“

Akten voller Abschaum

Trump, der menschgewordene Tweet, warf Biden und seiner Regierung vor, belastende Unterlagen zu Epstein fabriziert zu haben – also:

„vom Feind, vom schlimmsten Abschaum der Welt.“

Und wer diesen Abschaum genau darstellt, bleibt natürlich vage. Wahrscheinlich eine Koalition aus:

  • der Demokratischen Partei,
  • CNN,
  • Gretas Eisbären
  • und dem Typ, der ihm 2016 bei Taco Bell extra scharf statt mild gegeben hat.

Golfen statt Gouverneuren

Während amerikanische Nachrichtensender debattieren, ob ein Präsident wirklich ernsthaft eine verurteilte Mitorganisatorin eines Kinderhändlerrings begnadigen würde, sitzt Donald Trump in Schottland. Zwischen Driving Range und Teetalks mit dem britischen Premier philosophiert er über das Leben, den Tod und den Zustand seines Haarhelms.

„Wir konzentrieren uns auf Handelsabkommen. Das ist wichtig. Das andere – dieses Maxwell-Zeug – ist, äh, jetzt gerade nicht hilfreich für mein Handicap.“

Begnadigung – Trumps Zauberstab für juristische Altlasten

Man kennt es ja: Wenn Trump jemanden begnadigt, dann nicht wegen Reue, Rehabilitation oder Rechtsstaat – sondern weil er beim Namen klingelt wie ein Golfpartner oder Twitter-Fan. So begnadigte er:

  • Kapitol-Randalierer („Sie wollten nur Selfies machen!“),
  • Verurteilte Ex-Berater („Er hat nie etwas wirklich Kriminelles gesagt – nur getan.“),
  • Und vermutlich bald auch seinen Rasenmäher in Mar-a-Lago, falls der Steuervermeidung betreibt.

Maxwell, Moral & Meltdown

Donald Trump schafft es wieder einmal, ein Thema von globaler moralischer Bedeutung so nonchalant abzuhandeln wie eine verlorene Golfkappe. Die Kernbotschaft:

„Wenn ich jemanden begnadige, dann aus dem Bauch raus – und der Bauch hat viel Platz.“

In einer Welt, in der Fakten optional sind und Anstand als „woke Schwäche“ gilt, wird die Maxwell-Begnadigung zum nächsten Testballon im Trump-Universum. Wer weiß – vielleicht gibt’s bald ein Pay-per-Pardon-Programm.

Und während die USA sich fragen, ob sie in einer Demokratie oder schon einer Reality-Serie leben, murmelt Trump beim Abschlag:

„Ghislaine… klingt eigentlich wie ein gutes Resort. Vielleicht in Florida. Mit Whirlpool.“