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Sozialstaat am Limit – Deutschland stirbt an zu viel Fürsorge!
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Berlin, neoliberales Notrufzentrum – Der Sozialstaat ist am Ende. Die Menschlichkeit hat endgültig ihren Zenit überschritten. Und wer sagt das? Kein Geringerer als Rainer Dulger, Präsident der Arbeitgeber, Großmeister der Empathiebremse und offizieller Sprecher der Bewegung „Fühlen ist kein Geschäftsmodell“.
„Wenn unser Sozialstaat kollabiert, nützt das niemandem“, warnt Dulger. Korrekt, Herr Präsident – vor allem nicht den Porsche-Händlern und Poolbauerinnen in Grunewald.
Deutschland – das neue Venezuela?
Die Diagnose ist klar: Zu viele Menschen werden durchgefüttert, zu wenig werden durchgelobt. Die Lösung? Weniger Sozialstaat. Mehr Darwins Kapitalismus. Schluss mit diesem lästigen „Jeder verdient ein Leben in Würde“-Quatsch. Wer nichts leistet, soll wenigstens leiden. Für die Gerechtigkeit. Und die Börse.
Dulger schlägt vor, die Frage zu stellen:
„Was können wir uns nicht mehr leisten?“ Vorschläge aus der Redaktion:
- Öffentliche Bibliotheken (Bildung macht undankbar)
- Gesetzliche Rente (Alt werden ist Luxus)
- Krankenkassen (man kann auch privat krepieren)
Das Phantom im Jogginganzug
Dulgers Lieblingsfigur: der „Nachbar, der nie gearbeitet hat, aber trotzdem mehr Netflix-Abos hat als man selbst“. Dieses Wesen scheint sich von Bürgergeld, Tiefkühlpizza und Neidtränen zu ernähren – und wohnt angeblich in jedem dritten Wohnblock.
„Der arbeitet nicht – und hat trotzdem einen Fernseher! Einen FERNSEHER!“, klagt Dulger sinngemäß. Schrecklich. Vielleicht sogar ein Flatscreen. Das ist fast schon Majestätsbeleidigung an der fleißigen Leistungsgesellschaft.
Die Reform-Vision: Mehr Kürzung, weniger Kurze
Die Lösung: eine Sozialstaatsreform mit dem Vorschlaghammer. Kein Feinwerkzeug. Kein Skalpell. Nein – Abrissbirne mit KI-Interface. So wird aus dem Bürgergeld ein Bürgergrinsen – wenn man überhaupt noch Bürger ist.
Zielmarke: Sozialabgaben unter 40 Prozent! Warum? Weil jeder Prozentpunkt über 40 offenbar automatisch dazu führt, dass der Golfclub den Sekt warmstellen muss.
Digitalisierung: Der neue Stiefel des Sozialstaats
Dulgers Geheimwaffe: Künstliche Intelligenz. Zukünftig entscheidet also ChatGPT, ob du noch arbeitsfähig bist:
„Ihre Rückenschmerzen wurden als simulierter Widerstand gegen die marktwirtschaftliche Ordnung erkannt. Bewerbungspflicht auf vier Vollzeitstellen ab morgen. Viel Erfolg.“
Oder:
„Sie haben zwei Kinder, einen befristeten Job und eine chronische Krankheit? Das ist ineffizient. Bitte umgehend restrukturieren.“
Rainer Dulger präsentiert sich als Prophet des postsozialen Zeitalters. Ein Deutschland, in dem die Thermomix-Mittelschicht wieder jubeln kann, weil man dem arbeitslosen Nachbarn endlich nicht mehr den Joghurt finanzieren muss.
Der neue Sozialstaat nach Dulger-Vorbild ist schlank, durchdigitalisiert, entmenschlicht – und hat vielleicht sogar einen Coin: „SozialToken – Wert nur, wenn du arbeitest.“
Und wenn der Zusammenbruch doch kommt? Dann wird er einfach privatisiert. Mit Premium-Trauerpaket und Business-Class-Kollaps.